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Landeshauptstadt: Schweinekopf am Kreuz

Vandalismus an der Garnisonkirche: Unbekannte schändeten Holzkreuz am Turmgerüst

Stand:

Vandalismus an der Garnisonkirche: Unbekannte schändeten Holzkreuz am Turmgerüst Mit einem Schweinekopf und der Aufschrift „Sauerei“ schändeten voraussichtlich in der Nacht zum Mittwoch Unbekannte das Holzkreuz an dem Turmgerüst der Garnisonkirche. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen eingeleitet. Ein aufmerksamer Bürger hatte den Vandalismus am Mittwochmorgen gegen 8 Uhr bemerkt. Erst gegen 15 Uhr wurden der Kopf und die Aufschrift in Anwesenheit der Polizei beseitigt. Über den Hintergrund der Tat könne man nur mutmaßen, erklärte Wieland Eschenburg, Leiter des Büros des Oberbürgermeisters. Der Kopf sei eine „unerträgliche“ Art der Meinungsäußerung, die auf Stimmungsmache aus sei – oder ein plumper, naiver und dummer Fall von Vandalismus. Er hoffe, dass die Sache „nicht zu hoch gehängt“ werde und, obwohl vielleicht gar nicht bezweckt, die Kontroverse um den Wiederaufbau der Garnisonkirche wieder auflodern lasse. Er verurteile die Tat auf das Schärfste, erklärte der Superintendent der Evangelischen Kirche Potsdam Bertram Althausen, der bis nachmittags nichts von dem Fall wusste. Die Täter hätten das Symbol der Christenheit geschändet und damit das Christentum und die Kirche angegriffen. Das allerdings mit mittelalterlichen Methoden. Der aufgehängte Schweinekopf sein ein Symbol, mit dem damals die Juden diffamiert worden seien. Er sei enttäuscht, dass diese offensichtliche Auseinandersetzung mit der Kirche nicht auf andere Art und Weise geführt werde. „Absurd“, kommentierte Stadtpfarrer Michael Vogel die Aktion. Er erinnere sich an Handgreiflichkeiten am Tag der Neonazi-Demo, die zwischen Vertretern der Fördergesellschaft für den Wiederaufbau der Kirche und Demonstranten stattfanden. Es seien Farbbeutel geflogen. Er wisse aber nicht, ob es einen Zusammenhang gebe. Marion Hartig

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