Von Michael Meyer: Schweres Auswärtsspiel
Turbine Potsdam gastiert morgen beim Hamburger SV
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Jennifer Zietz scharrt schon mit den Fußballschuhen. „Ich habe voll Bock darauf, wieder zu spielen“, sagt Turbine Potsdams Mannschaftskapitän vor der Bundesliga-Partie morgen beim Hamburger SV. Nachdem sie im zweiten Saisonspiel beim SC Freiburg (1:0) – just an ihrem 25. Geburtstag – erstmals in ihrer Fußball-Karriere vorzeitig mit Rot vom Platz geflogen war, musste sie zwei Begegnungen zwangspausieren. „Von draußen mitzufiebern und nichts machen zu können war schwerer, als selbst zu spielen“, gesteht Zietz. „Ich freu mich schon, jetzt endlich wieder mitmachen zu dürfen.“
„Erstmal sehen, ob Zietz und Odebrecht gegen Hamburg gleich wieder in die Mannschaft rücken“, meint Turbine-Trainer Bernd Schröder. Viola Odebrecht, die in dieser Woche an der Deutschen Sporthochschule Köln ihre Diplomarbeit verteidigte, hatte beim 2:2 in Bad Neuenahr Gelb-Rot gesehen und deshalb zuletzt gegen den Herforder SV (3:0) ebenfalls nur zugeschaut. „Eigentlich soll man ein siegreiches Team ja nicht verändern“, so der Coach. „Wir werden das Abschlusstraining abwarten und dann entscheiden.“ Bis auf die erkrankte Monique Braun seien alle Kickerinnen einsatzfähig.
Der morgigen Partie im Hamburger Wolfgang-Meyer-Stadion räumt Schröder einen hohen Stellenwert ein. „Wir werden“, sagt er, „eine Woche vor unserem Heimspiel gegen den FCR Duisburg sehen, wie weit wir wirklich sind und was eine Woche später möglich sein könnte.“ Die Aufgabe an der Hagenbeckstraße sei alles andere als einfach. „Für mich gehört der HSV, der sich in diesem Sommer ordentlich verstärkt hat, zu den ersten fünf Mannschaften der Liga. Wir haben großen Respekt – wollen aber trotzdem gewinnen, um nach unserer Auftakt-Niederlage gegen Bayern München endlich wieder richtig in die Erfolgsspur zu kommen.“
Neuzugänge beim HSV sind neben Mittelfeldspielerin Patricia Hanebeck (vom FCR Duisburg) und Stürmerin Kim Kulig (VfL Sindelfingen) auch Torhüterin Jennifer Werth vom FFC Turbine und die nach zwei Jahren aus Potsdam zurückgekehrte Mittelfeldspielerin Afertida Kameraj. „Für mich ist das ein besonderes Spiel, denn ich hatte bei Turbine eine schöne Zeit. Die Erinnerungen daran sind noch sehr frisch und ich freue mich schon aufs Wiedersehen“, erzählte Kameraj gestern.
Was auch für die Potsdamerinnen zutrifft. „Wir freuen uns schon auf Afi“, meint Jennifer Zietz, die in Hamburg „ein schweres Spiel“ erwartet. „In den letzten Spielen haben wir uns aber stetig gesteigert, so dass wir genügend Selbstbewusstsein getankt haben, um am Sonntag auf Sieg zu spielen. Wir wollen alle drei Punkte mitnehmen.“
Dazu will Zietz beitragen, die allerdings einräumt: „Die Truppe hat ja zuletzt auch ohne Viola und mich gut gespielt. Ich will in einer solchen Situation nicht Trainer sein und zwei Spielerinnen sagen müssen: Ihr bleibt heute draußen.“
Anpfiff ist morgen um 14 Uhr.
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