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Von Kay Grimmer: Science-Center im Zentrum gefordert Wissenschaftseinrichtungen wollen stärker in Stadt präsent sein und fordern bessere Infrastruktur

Golm – Vertreter Potsdamer Wissenschaftseinrichtungen und Forschungsinstitute haben mit Nachdruck ein „Haus der Wissenschaften“ in der Innenstadt gefordert. Damit soll es zu einer stärkeren Wahrnehmung der vielfältigen wissenschaftlichen Arbeit in Potsdam kommen.

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Golm – Vertreter Potsdamer Wissenschaftseinrichtungen und Forschungsinstitute haben mit Nachdruck ein „Haus der Wissenschaften“ in der Innenstadt gefordert. Damit soll es zu einer stärkeren Wahrnehmung der vielfältigen wissenschaftlichen Arbeit in Potsdam kommen. Sowohl die Universität Potsdam als auch Einrichtungen wie das GeoForschungsZentrum oder das Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung befürworten einen innenstadtnahen Standort. In jenem Haus der Wissenschaften könnten auch Tagungsmöglichkeiten integriert werden, die dringend benötigt würden, sagte Thomas Grünewald, hauptamtlicher Vizepräsident der Universität auf einer Veranstaltung mit Vertretern mehrerer Wissenschafseinrichtungen und der CDU-Oberbürgermeisterkandidatin Barbara Richstein am Dienstagabend im Gründer- und Innovationszentrum „GoIn“.

Von der Stadtverwaltung verlangt die Potsdamer Wissenschaftswelt zudem eine stärkere Beachtung. So wünsche man sich eine „relativ hoch angebundene Verantwortlichkeit im Stadthaus für Wissenschaftskommunikation“, erklärte Grünewald. Solch eine Stelle könne auch für den wissenschaftlichen Tagungstourismus nützlich sein. „Für wirklich große Tagungen von über 2000 Teilnehmern fehlt der Stadt leider die Infrastruktur“, machte Grünewald ein Manko deutlich. Zwar habe die Universität jüngst eine Veranstaltung mit rund 2500 europäischen Politologen zu Gast gehabt. „Die mussten jedoch alle in Berliner Hotels untergebracht werden – leider genau zur Zeit des S-Bahn-Chaos’.“ Eine städtische Wissenschafts-Koordinatorenstelle hätte womöglich auch die Potsdamer Hotels besser einbinden können. Grünewald verwies auf die wirtschaftliche Bedeutung der Wissenschaft in der Landeshauptstadt: „Wir sind zweitgrößter Wirtschaftfaktor.“

Eine endgültige Absage erteilte der Uni-Vizepräsident früheren Plänen, die Universitätsbibliothek in das Potsdamer Zentrum zu verlegen. „Zum einen ist eine Bibliothek am Wissenschaftsstandort selbst sinnvoller, zum anderen ist das Gebäude im Golmer Wissenschaftspark, in das die Uni-Bibliothek künftig ziehen soll, nahezu fertiggestellt.“

Zukunftssorgen plagen auch die Innovationszentren in der brandenburgischen Landeshauptstadt. Seit 1999 gibt es jene geförderten Einrichtungen, an denen die Stadt beteiligt ist. Dort können Existenzgründer und innovative kleine und mittelständische Firmen Büro-, Forschungs- und Arbeitsräume anmieten. Nach dem Potsdam Centrum für Technologie (PCT) kamen 2005 das Golmer Innovationszentrum und wenig später zwei Gebäude auf dem Medienstadtgelände in Babelsberg dazu. Die Häuser seien bis zu über 90 Prozent ausgelastet. „Im Golmer Gründerzentrum müssen die ersten Firmen bald ausziehen“, erklärte GoIn-Geschäftsführer Steffen Schramm. Die maximale Verweildauer für die Unternehmer ist durch die Förderrichtlinien beschränkt und liegt bei acht Jahren. „Wenn man nicht will, dass die Firmen aus Potsdam wegziehen, müssen neue Gebäude her. Zwar werden freie Flächen in der Nachbarschaft vorgehalten, die Firmen kaufen und entwickeln können. „Aber daran sind die meisten Unternehmer gar nicht interessiert, sie würden lieber weiter mieten wollen“, sagte der Geschäftsführer der Standortmanagement Golm, Friedrich Winskowski.

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