Sport: Sechs Kilometer über den Elster-Saale-Kanal
Potsdams Ruderer wollen sich bei der Langstreckenregatta in Leipzig schon für Olympia-Tickets empfehlen
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Mit den traditionellen Leistungstests auf dem Ruder-Ergometer und auf dem Elster-Saale-Kanal starten Deutschlands Ruderinnen und Ruderer am kommenden Wochenende in Leipzig-Burghausen in die Olympiasaison. Dann geht es auch für die Aktiven des Ruder-Clubs Potsdam um eine gute Ausgangsposition für den Kampf um die London-Tickets.
Bei der Kleinboot-Überprüfung Mitte April in Köln-Fühlingen, bei der sich bereits Deutschlands Olympia-Flotte herauskristallisieren soll, werden je 18 Frauen und Männer im Einer ihre Chance suchen. „Aus der Nationalmannschaft des vergangenen Jahres sind jeweils zehn von ihnen dafür gesetzt. Um die letzten acht Plätze geht es jetzt in Leipzig“, erklärt Potsdams Trainer Steffen Becker. Während die aktuelle Doppelvierer-Weltmeisterin Stephanie Schiller und der letztjährige Doppelzweier-WM-Zweite Hans Gruhne zu den bereits gesetzten Skullern gehören, müssen sich Falko Nolte, Clemens Wenzel und Felix Bach sowie Shirin Brockmann und Leichtgewicht Daniela Reimer vom RC Potsdam nun am Samstag auf dem Ergometer und am Sonntag auf den sechs Kilometern ordentlich ins Zeug legen, um sich Startplätze für Köln zu ergattern. „Die acht bestplatzierten nichtgesetzten Ruderer von Leipzig werden in zwei Wochen mit dabei sein“, erläutert Becker, der Falko Nolte und Clemens Wenzel dabei die größten Chancen einräumt. „Felix Bach hatte in den vergangenen Wochen durch Krankheit und Verletzung viel Trainingsausfall“, so der Coach. Bach könnte in diesem Jahr erneut in der U23 um Meriten kämpfen.
Juliane Domscheit vom RC Potsdam, die im vergangenen Jahr auf dem Elster- Saale-Kanal mit nur einer einzigen Sekunde Rückstand auf Siegerin Annekatrin Thiele aus Leipzig Zweite geworden war, wird am Sonntag auch wieder am Start sein – dann jedoch im Achter. Die 23-Jährige ist in diesem Winter gemeinsam mit ihrer Klubkameradin Daniela Schultze vom Skull- zum Riemenrudern gewechselt (PNN berichteten), und das Potsdamer Duo kämpfte sich am vergangenen Wochenende in Duisburg in den erweiterten Kaderkreis für den Achter, der sich Ende Mai beim Weltcup in Luzern noch für Olympia qualifizieren muss. Bei Ausscheidungsrennen von insgesamt zwölf Zweiern ohne Steuerfrau belegten Domscheit/Schultze in den beiden ausgefahrenen Finals die Plätze vier beziehungsweise sieben. Daher werden sie am Sonntag in einem der beiden Achter, die gegeneinander fahren, auf den Rollsitzen Platz nehmen. Steffen Becker rechnet vor allem Juliane Domscheit gute Chancen aus, es in den Achter für London zu schaffen. „Auf dem Ergometer ist Jule die Nummer eins der Riemerinnen“, sagt der Coach. Daniela Schultze war zuletzt durch einen Muskelfaserriss im Oberschenkel gehandicapt. Bereits am heutigen Donnerstag werden seine beiden Schützlinge wie alle teilnehmenden Riemen-Frauen in Leipzig einen Stufentest absolvieren. Michael Meyer
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