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Landeshauptstadt: Sechs Linden sollen fallen

Kritik an FDP / Bürgerinitiative will Bäume retten

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Innenstadt - Die sechs große Linden am Staudenhof werden in den nächsten Jahren gefällt. Eine knappe Mehrheit der Stadtverordneten beschloss im Ausschuss für Umweltschutz am Donnerstagabend, dass die Bäume zwischen Nikolaikirche und Apotheke aber so lange erhalten bleiben sollen, bis sie der weiteren Umgestaltung der Potsdamer Mitte im Wege sind. Diesen Änderungsantrag hatte die Fraktion FDP/Familienpartei eingebracht – obwohl sie sich noch Anfang des Monats in einem Antrag zusammen mit den Grünen explizit für den Erhalt der Bäume eingesetzt hatte.

Entsprechend fiel das Urteil der politischen Konkurrenz aus. „Dieser neue Antrag ist ein Witz – es ist sinnlos zu sagen, Bäume zu erhalten, bis ich sie fälle“, ätzte Brigitte Oldenburg von den Linken. Und ihr Parteikollege Herbert Schlomm warnte gar, es heiße nicht „brutalstmögliche“ Annäherung an die historische Stadtmitte, sondern „behutsame“. Ralf Jäkel, wiederum von der Linken, forderte schließlich, die Baugrenzen für den Bereich so zu ändern, dass die Bäume gerettet werden können.

Davor hatte die Verwaltung bereits im Bauausschuss vor einer Woche gewarnt: Der Erhalt der Bäume würde eine Abkehr von Beschlüssen der Stadtverordneten bedeuten. In dem Bereich sei eine Karreebebauung vorgesehen. Daraufhin hatten sich FDP und Familienpartei den Vertretern von CDU und SPD angeschlossen, die gegen die Linden-Rettung votierten.

Die Bürgerinitiative für den Erhalt der Bäume reagierte im Ausschuss entrüstet wegen der Mehrheiten gegen sich. Besonders heftig griff Sprecher Manfred Böttcher CDU und SPD an: Diese hätten in der Vergangenheit mehrmals zugesichert, dass die Bäume nicht fallen müssen. HK

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