
© Jan Kuppert
Sport: Sechs Tore für das Selbstvertrauen
Turbine Potsdam schickte Sindelfingen in Liga zwei und erwartet nun den Fast-Meister VfL Wolfsburg
Stand:
Der noch amtierende Deutsche Frauenfußball-Meister Turbine Potsdam fühlt sich gewappnet für das vorletzte Punktspiel der Saison am kommenden Sonntag daheim gegen den Bundesliga-Spitzenreiter VfL Wolfsburg, dem nach dem 4:1 am gestrigen Mittwoch bei Bayer 04 Leverkusen der Titel so gut wie sicher ist. „Ich will Wolfsburg zur Meisterschaft gratulieren“, sagte Turbines Cheftrainer Bernd Schröder nach Potsdams 6:0 (3:0)-Heimsieg gestern daheim gegen den VfL Sindelfingen, der nun als zweiter Absteiger neben Schlusslicht FSV Gütersloh fest steht. „Wir sind für Sonntag gut vorbereitet. Dann wollen wir gegen Wolfsburg unser Gesicht wahren“, erklärte Schröder. Gestern trafen für sein Team Ada Hegerberg per Kopf (13.) und Drehschuss (57.), Natasa Andonova mit einem 18-Meter-Schuss (18.) und einem 30-Meter- Knaller (90.), Tabea Kemme ebenfalls aus 18 Metern unter die Querlatte (30.) und Patricia Hanebeck mit einem sehenswerten Freistoß-Heber von der halblinken Strafraumlinie (68.).
Auch mit einer stark veränderten Mannschaft hatte Turbine Potsdam keine Mühe, das Nachholspiel daheim gegen Sindelfingen deutlich für sich zu entscheiden und damit zumindest theoretisch die Chance auf Tabellenplatz zwei und das Champions- League-Ticket für die kommende Saison zu wahren. Schröder hatte seine Stammspielerinnen Yuki Ogimi, Genoveva Anonma, Patricia Hanebeck, Antonia Göransson, Stefanie Draws und Pauline Bremer auf die Bank oder gar auf die Tribüne geschickt und gab dafür Kristin Demann, Johanna Elsig, Sara Doorsoun, Ada Hegerberg, Natasa Andonova und Lisa Evans eine Chance von Anfang an. „Bei einigen von ihnen reichte es noch nicht, aber vor allem Elsigs Auftritt war sehr positiv“, erklärte Schröder. Beim Einbahnstraßen-Fußball Richtung VfL-Tor ließen Hegerberg (8., 19., 28.), Maren Mjelde (15., 33.), Demann (21.), Evans (33., 67., 74.), Andonova (71.) und Doorsoun (66.) weitere Chancen liegen. „Wir hätten sicher weitere Tore machen müssen, aber vor allem die drei Punkte waren sehr wichtig“, meinte Natasa Andonova, die trotz ihres gestrigen Doppelpacks am Sonntag – wenn Wolfsburg ein Punkt zum endgültigen Titelgewinn reicht – Turbines etablierten Stürmerinnen erneut Platz machen muss.
Möglicherweise sitzt dann Turbines langjährige Mannschaftskapitänin Jennifer Zietz erstmals auf der Bank, die nach einjähriger Verletzungspause wieder fit ist, gestern aber unberücksichtigt blieb. „Das geschah, um sie auch zu schützen, denn der Anspruch, den sie selbst und unsere Fans an sie haben, ist sehr hoch“, sagte der Coach zur 29-Jährigen, deren Vertrag bei Turbine im Sommer eigentlich ausläuft. „Zietz hat bei uns einen Lebensvertrag, da muss man nicht immer viel Aufheben machen“, so Schröder. „So lange ich hier Trainer bin, werden Leute wie sie noch lange bei Turbine spielen.“
Während Alyssa Naeher (zurück in die USA), Yuki Ogimi (wohl Chelsea), Patricia Hanebeck (SC Bad Neuenahr), Sara Doorsoun (SGS Essen) und Heleen Jaques (Brügger KV) am Sonntag vor Spielbeginn offiziell verabschiedet werden sollen, wird die jetzige Mannschaftskapitänin Tabea Kemme noch mindestens bis Sommer 2014 für Turbine spielen. „Das war heute ein Pflichtsieg“, sagte sie am Mittwoch. „Beim Passspiel fehlt es uns noch an Sicherheit, aber das 6:0 hat uns Selbstvertrauen für die Partie am Sonntag gegen Wolfsburg gegeben.“
Turbine: Naeher; Singer (46. Mirlach), Elsig, Kemme; Doorsoun, Demann (46. Göransson), Mjelde (46. Hanebeck), Cramer; Evans, Ada Hegerberg, Andonova.
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