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Landeshauptstadt: Seeber-Haus zur Hälfte vermietet

TV-Dienstleister erhält zwei Millionen Euro Förderung der Investitionsbank des Landes

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Babelsberg – 52 Prozent Auslastung keine drei Monate nach der Eröffnung: Mit der Entwicklung des jüngsten der fünf Potsdamer Gründerzentren zeigt sich Steffen Schramm, Chef der städtischen Betreiberfirma, „zufrieden“. Gestern begrüßte er im Guido-Seeber-Haus auf dem Studiogelände in der August-Bebel-Straße 27 den 14. Mieter: Der Fernseh-Dienstleister „more.tv“ nahm nach dem Umzug aus Hamburg den Geschäftsbetrieb in Babelsberg auf. Zusätzlich zu aktuell zehn Mitarbeitern in Babelsberg und 18 Mitarbeitern im rumänischen Brasov will Unternehmenschef Stefan Jenzowsky bis Jahresende bis zu 20 neue Arbeitsplätze schaffen, erklärte er gestern vor Journalisten.

Steffen Schramms Sorgenkind ist im Moment tatsächlich weder die Medienbranche mit Guido-Seeber-Haus, FX.Center und MedienHaus Babelsberg, noch die Biotechnologiebranche im Golmer Gründungszentrum „Go:In“: „Von der Finanzkrise sind dort anhand des Mietverhaltens jedenfalls keine Auswirkungen zu merken“, erklärte er den PNN gestern. Anders sehe es dagegen in dem auf Design-, IT- und Dienstleistungsfirmen ausgerichteten Potsdamer Centrum für Technologie (PCT) in der Dennis-Gabor-Straße aus: „Da spüren wir die Krise schon eher“, so Schramm. Einige Firmen hätten sich nach ersten Anfragen „zurückhaltend“ gezeigt und warteten mit der Neugründung eher ab, andere wären an der Verkleinerung der gemieteten Geschäftsräume interessiert.

Der vor fünf Jahren gegründete Fernseh-Dienstleister „more.tv“ dagegen will sich in Zukunft noch vergrößern, erklärte Stefan Jenzowsky: Derzeit vermarkte das Unternehmen kombinierte TV-Empfangs- und Aufnahmegeräte und biete im Abo ein Service-Paket an, bei dem das Gerät mittels einer „intelligenten“ Software Sendungen aufzeichnet, die dem Interesse des Zuschauers entsprechen – etwa Filme mit bestimmten Schauspielern oder oft gesehene Serien. Zukünftig denkbar sei etwa eine Kombination mit Sozialnetzwerken im Internet, so der Unternehmenschef: Damit könnten Abonnenten dann Lieblingsfilme an Freunde verschicken.

Gefördert wurde die Neuansiedlung mit mehr als zwei Millionen Euro aus einem Wachstumsfonds der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB), sagte ILB-Fondsmanager Tillmann Stenger gestern. Steffen Kamradt, der Chef der brandenburgischen Wirtschaftsförderung, sieht in dem TV-Dienstleister „eine High-Tech-Ansiedlung, die uns inhaltlich voranbringt“. Denn das Unternehmen stärke die Multimediabranche, die den Standort Babelsberg neben den Schwerpunkten auf Kino- und Fernsehproduktionen auszeichne und zunehmend an Bedeutung gewinne. JaHa

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