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Sport: Sehnsucht nach Hamburg

Junge Potsdamer Triathleten träumen von den WM und werden vom Landesverband extra gefördert

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Franz Löschke will es in diesem Jahr wissen. Der Triathlet des Zeppelin-Teams im OSC Potsdam möchte sich zunächst für die Junioren-Europameisterschaften Ende Juni in Kopenhagen qualifizieren – und dort dann auch für die Weltmeisterschaften, die in diesem Jahr Anfang September in Hamburg stattfinden. „Das wäre was“, meint der 18-Jährige, der zu Potsdams großen Hoffnungen für 2007 und die kommenden Jahre gehört und der gestern im Potsdamer Schiffsrestaurant „John Barnett“ vom Triathlon-Landesverband eine „Zielvereinbarung“ erhielt.Die bekamen auch die Junioren Sarah Zaborowski (17 Jahre/PSV Cottbus), Benjamin Strauß (18) und Stefan Zachäus (16) sowie die U23-Athleten Philip Krell (19), Gregor Buchholz (20) und Nils Frommhold (20/alle Zeppelin-Team). Diese Extra-Förderung gilt bis zu den WM 2008 im kanadischen Vancouver. Spätestens bis dahin will der Brandenburgische Triathlon- Bund eins oder gar mehrere seiner Asse beim internationalen Höhepunkt der Junioren beziehungsweise U23 dabei haben. „Das ist unser erklärtes Ziel“, bekräftigt Landestrainer Ron Schmidt.

Schmidt betreut die sieben genannten Aktiven gemeinsam mit Tom Kosmehl, der seit diesem Jahr als Honorartrainer im Potsdamer Luftschiffhafen tätig ist. Ermöglicht wird dies auch durch finanzielle Zuwendungen der Deutschen Triathlon- Union (DTU), die sich ansonsten bei der Hilfe für Brandenburgs Dreikämpfer nach den Worten Andreas Gerlachs zu sehr zurückhält. „Die Unterstützung der DTU für den Triathlon im Land Brandenburg stimmt uns ein bisschen traurig“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Landessportbundes gestern. „Es mangelt zwar nicht an verbalem Lob, wirkliche Unterstützung ist aber Mangelware.“ So wartet das Land seit 2003 auf die Anerkennung Potsdams als Bundesnachwuchsleistungsstützpunkt, obwohl die Brandenburger seit einigen Jahren im Nachwuchsbereich national zu den stärksten Bundesländern gehören und dank des Olympiastützpunktes Potsdam ausgezeichnete Bedingungen haben.

Dies auch dank Franz Löschke, der 2005 aus dem heimischen Finsterwalde an die Potsdamer Sportschule kam, wo derzeit zwölf Triathleten lernen. Der frühere Schwimmer wurde im vergangenen Jahr Deutscher Junioren-Meister sowohl im Duathlon (Laufen/Rad) als auch im Triathlon. Außerdem gewann er den deutschen Nachwuchs-Cup, bei dem er in drei der vier Wettkämpfen siegte. Bei seinem ersten Junioren-EM-Start im französischen Autun belegte er Rang 31.

„In diesem Jahr soll es mehr werden“, meint Löschke. Für das Junioren-EM-Ticket werden er, Sarah Zaborowski, Stefan Zachäus und Benjamin Strauß zunächst am 24. März bei der Qualifikation in Saarbrücken bestehen müssen. „Die dortigen Normzeiten sind zu schaffen“, glaubt Löschke, dem auch sein Coach große Chancen einräumt. „Franz ist talentiert, belastbar, selbstbewusst, clever und zielstrebig“, lautet sein Kurzkommentar über den Zwölftklässler, der in diesem Jahr erstmals für das Zeppelin-Team in der Bundesliga antreten soll; am 20. Mai in Gladbeck. „Aber nur, wenn ich mich jetzt in Saarbrücken durchsetze“, weiß Löschke, der auch gern Basketball und Tischtennis spielt. Ansonsten müsste er in Gladbeck im Deutschland-Cup des Nachwuchses starten, um durch den erneuten Cup-Gesamtsieg C-Kader zu bleiben.

Potsdams U23-Hoffnungen können sich mit Top-12-Platzierungen bei zwei Europacups für die WM in Hamburg qualifizieren – oder als Deutscher Meister.

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