zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Seniorenbeirat sucht Interessenvertreter für Wahl

Schwerpunktarbeit liegt beim altersgerechten und bezahlbarem Wohnen und ambulante Betreuung

Stand:

Für die 15 Plätze im neuen Seniorenbeirat Potsdam, der am 14. Oktober gewählt wird, haben sich bereits 19 Kandidaten angemeldet, sagte der amtierende Beiratsvorsitzende Wolfgang Puschmann. Unzufrieden ist der pensionierte Schulleiter, der seit drei Jahren die Geschicke des Seniorenbeirats leitet, mit dem Engagement von Vereinen und Gruppierungen, die den Seniorenbeirat in einer Delegiertenversammlung wählen werden. „Von 68 angeschriebenen Vereinigungen haben sich bislang nur 35 zurückgemeldet“, bedauerte Puschmann.

Schwerpunkte der Beiratsarbeit seien neben einer funktionierenden ärztlichen Versorgung vor Ort und Mobilitätsfragen vor allem das altersgerechte, bezahlbare Wohnen und die Förderung ambulanter Betreuung in den eigenen vier Wänden.

Der Beiratsvorsitzende mahnte dabei vor allem den Mangel an geeigneten und bezahlbaren Zwei-Raum-Wohnungen für Rentner an. „Das Problem ist, dass viele Senioren trotz des Umzugs in eine kleinere Wohnung mehr Miete zahlen müssten.“ Auch Potsdams Sozialbeigeordnete Elona Müller (parteilos) erklärte, dass es Bestreben der Stadt sei, nicht mehr nur Einzimmer-Appartements im Bereich des Betreuten Wohnen zuzulassen. „Der Mindest-Standard liegt heutzutage schon bei wenigstens anderthalb Zimmern“, so Müller. Problematisch dabei auch: Ein Teil der Betroffenen können sich höhere Mieten gar nicht leisten. Laut Beigeordneter Müller leben 1200 Potsdamer im Rentenalter oder als Erwerbsunfähige von der Grundsicherung. „Davon sind aber ein Großteil jüdischer Zuwanderer, die gar keinen oder einen Minimalanspruch auf Rentengelder haben.“ Im Vergleich mit Alten Bundesländern sei die Zahl „jedenfalls nicht exorbitant hoch“. Jedoch sprachen sich Müller und Puschmann dafür aus, Fördermöglichkeiten stärker ins Bewusstsein der Senioren zu rücken: „Wohngeld und Grundsicherung sind Elemente, die jeder Rentner in Anspruch nehmen kann“, so Müller. Für einmalige Zahlungen gebe es in Potsdam die Stiftung Altenhilfe, für die gerade mit dem Lauffest mehr als 16 000 Euro gesammelt wurden.

Um den Seniorenbeirat und das Beratungsangebot noch bekannter zu machen, gehen die Beiratsmitglieder in die Wohngebiete. „Wir haben festgestellt, dass nur wenige Senioren den Weg ins Stadthaus finden“, so Puschmann. Deshalb sei man seit einiger Zeit regelmäßig in den Wohngebieten Stern, Schlaatz, Zentrum-Ost, Potsdam-West und Waldstadt II in Bürgerhäusern und Senioren-Begegnungsstätten. Kay Grimmer

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })