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ATLAS: Showeffekte

Henri Kramer hofft auf mehr Substanz in Potsdams Wissenschaftspolitik

Stand:

Wissenschaft ist in Potsdam Chefsache. Diesen Satz sagt Oberbürgermeister Jann Jakobs gern, wenn es um die Potsdamer Forschungseinrichtungen geht. Gestern nun stellte das Stadtoberhaupt den Stand jener Projekte vor, die die Landeshauptstadt nach der gescheiterten Bewerbung zur Stadt der Wissenschaft auflegt oder noch verwirklichen will, um künftig besser zu vermitteln, welch bedeutender Wirtschafts- und Innovationsfaktor die Wissenschaft in Potsdam ist. Dazu nannte Jakobs viele Projekte: Das Stipendium der Stadtfilmemacherin, den ausgelobten Nachwuchswissenschaftlerpreis, die Diskussion um das neue Toleranzedikt. All diese Ideen haben aber einen gemeinsamen Makel, der auch schon die Bewerbung durchzog: Die Einfälle sind an sich nett und bieten einen gewissen Showeffekt, haben aber mit der nötigen besseren Vernetzung von Potsdams Wissenschaftsszenerie mit dem Rest der Stadt wenig zu tun. Dafür hätte es wirklicher Anstrengungen bedurft, um etwa per umgebauter Tram die Potsdamer Wissenschaft auch in die Neubaugebiete zu tragen – oder einen zentralen Ort für die Forschungszentren zu schaffen. Doch dafür wäre mehr Geld nötig gewesen, als der Oberbürgermeister offenbar bereit ist, für seine „Chefsache“ auszugeben.

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