Potsdam: Sich zum Affen gemacht
Harlem Shake Flashmob: 300 Jugendliche tanzten in den Bahnhofspassagen – für zehn Sekunden
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Potsdam - Der Kellner des italienischen Eiscafés in den Bahnhofspassagen schaut auf die Ansammlung von jungen Leuten. „Ist nur heute so“, sagt er achselzuckend. Da ist es kurz nach 16 Uhr am Dienstagnachmittag, und Lea, die gerade ihr Abi an einem Potsdamer Gymnasium macht, ärgert sich. „Das ist alles viel zu auffällig, die Leute sollen aus dem Nichts kommen und ins Nichts verschwinden.“
Lea ist Flashmob-erfahren, für das geplante Event in den Bahnhofspassagen ist sie gut vorbereitet, aber das Bärchen-Kostüm steckt noch in ihrer Tasche, erstmal trinkt sie einen Latte Macchiato. Die Schülerin will ihren richtigen Namen nicht in der Zeitung lesen, damit ihr Flashmob-Auftritt, jederzeit abrufbar auf dem Internet-Videoportal Youtube, ihr nicht später die Karriere vermasselt. Sie hat schon an mindestens zehn solcher Flashmobs, also öffentlichen Massen-Spaß-Aktionen, teilgenommen. Selbst initiiert hat sie auch schon welche, beispielsweise eine Kissenschlacht auf dem Alten Markt oder ein Tauziehen auf der Brandenburger Straße. „Es ist vielleicht sinnlos, aber es macht einfach Spaß, und man lernt manchmal coole Leute kennen“, sagt sie. Die Flashmob-Szene organisiere sich hauptsächlich über Facebook und Mund-zu-Mund-Propaganda, sagt sie. Gezielt suchen könne man einen Flashmob nicht: „Man wird von so einer Veranstaltung gefunden“, erklärt die Potsdamerin.
Mehr zu diesem Thema lesen Sie in der MITTWOCHAUSGABE DER POTSDAMER NEUESTEN NACHRICHTEN.
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