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Landeshauptstadt: „Sie hieß einfach Sonne“

Sonja B. Zimmer lernte bei Emmerich ihr Handwerk

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Es ist nach vielen Hollywood-Jahren sein erster Film in Deutschland. Aber als Roland Emmerich in der vergangenen Woche im Studio Babelsberg den Dreh für seinen Shakespeare-Thriller „Anonymous“ vorbereitete, traf er dort gleich eine Bekannte aus seiner Anfangszeit im schwäbischen Sindelfingen: Sonja B. Zimmer, die als „Production Executive“ bei der Studio Babelsberg Motion Pictures den Emmerich-Film mitbetreut.

Auch für Sonja Zimmer schließt sich mit dem Emmerich-Projekt in Babelsberg ein Kreis: Sie hatte das Filmhandwerk in den 1980er Jahren am Set von Emmerichs frühen Filmen von der Pike auf gelernt. „Roland war meine Filmschule, die Basis für alles“, erklärt Sonja B. Zimmer.

Ihr erstes gemeinsames Projekt war der Grusel-Streifen „Joey“ aus dem Jahr 1985: „Das war eine kleine Produktion, da hat jeder alles gemacht“, erinnert sich Sonja B. Zimmer. Mitten im Dreh etwa konnte die damals Anfang 20-Jährige von Emmerich in dessen Elternhaus geschickt werden, um dort eine bestimmte Skulptur aus dem Gästezimmer zu holen, die als Requisite gebraucht wurde.

Gedreht wurde nicht in professionellen Studios, sondern unter anderem in den Lagerhallen der Motoren-Firma von Emmerichs Vater. Papa Emmerich war neben der Sindelfinger Kreissparkasse auch Hauptfinanzier seines Sohnes. Zwei weitere Filme machte Sonja B. Zimmer noch mit Emmerich, nach Hollywood wollte sie ihrem Mentor dann aber aus familiären Gründen nicht folgen.

Mehr als 20 Jahre sind seitdem vergangen, der Kontakt zur Familie Emmerich ist in dieser Zeit jedoch nie abgerissen. „Was sich gar nicht verändert hat, ist Rolands Leidenschaft für Film“, sagt Sonja B. Zimmer, die in Babelsberg unter anderem an „Operation Walküre“, „Der Vorleser“, „Inglourious Basterds“ und den beiden „Hexe Lilli“-Filmen gearbeitet hat und jetzt Emmerichs neuen Film mitbetreut.

Und was sagt der Starregisseur selbst zu dem Wiedersehen? „Ein Satz nur: Bei uns hieß sie immer einfach Sonne“, lacht er und erinnert damit an Sonja Zimmers früheren Spitznamen. Dass er sich auf den Dreh in Babelsberg freut, dürfte also nicht nur mit Stars wie den Schauspielern Liam Neeson, Diane Kruger oder Frank Langella zu tun haben – sondern auch mit dem sonnigen Gemüt seiner Mitarbeiterin vor Ort. JaHa (mit MT)

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