Landeshauptstadt: Sieben Bewerber für Lindenpark und Waschhaus
Fünf von sieben Bietern bekannt – die meisten Bewerber gibt es für das Haus in der Schiffbauergasse
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Nun muss eine Jury mit Experten aus Politik, Stadtverwaltung und Kultur entscheiden: Für den Weiterbetrieb des Lindenparks in Babelsberg und dem Waschhaus in der Schiffbauergasse gibt es sieben Bewerber. „Einer davon hat sich für beide Häuser beworben“, sagte Stadtsprecherin Rita Haack auf Anfrage. Nähere Angaben wollte sie nicht machen.
Inzwischen sind aber bereits fünf der Bieter bekannt, die die Kulturhäuser künftig führen wollen. Zwei davon kommen aus Potsdam, einer aus Neuenhagen bei Berlin und zwei direkt aus der Bundeshauptstadt. „Wir haben eine Interessenbekundung abgegeben“, sagte gestern Hartmut Brocke von der Stiftung Sozialpädagogisches Institut „Walter May“. Brocke ließ offen, für welches Haus die Bewerbung gilt. Die Berliner Stiftung war allerdings bereits Ende Juli als Interimslösung für das Waschhaus gehandelt worden. Sie veranstaltet unter anderem die Brandenburger Jugendkulturtage und das Kunstfestival „Rohkunstbau“, ist aber auch in der Jugendbildung- und Beratung aktiv.
Ein anderer Bewerber ist unter Vermittlung des früheren Potsdamer Jugendamtsleiters Manfred Ritzau auf das Waschhaus aufmerksam geworden: Auch der Verbund Brandenburg des Internationalen Bundes (IB) hat ein Konzept erstellt, wie gestern eine Sprecherin bestätigte. Der IB ist freier Träger der Jugend-, Sozial- und Bildungsarbeit und beschäftigt bundesweit 10 000 Menschen an 700 Einrichtungen. In Potsdam betreibt er drei Kitas, einen Hort und zwei Bildungszentren.
Als Kandidat für die Doppelbewerbung gilt Dirk Harder, jetziger Vorstandschef des insolventen Lindenparks und gleichzeitig Geschäftsführer des Stadtjugendrings. Über den Inhalt seiner Bewerbung wollte Harder auch gestern nichts sagen. Ebenso hat mit Katja Dietrich-Kröck ein Vorstandsmitglied des jetzigen Waschhaus e.V. ein Konzept für den Kulturstandort eingereicht, das ihm eine neue Führungsstruktur geben soll.
Weiterer Interessent soll nach PNN-Informationen die bekannte Berliner Kulturbrauerei sein, die von der Consense Gesellschaft zur Förderung von Kultur mbH betrieben wird. Deren Geschäftsführer Sören Birke wollte die Bewerbung wegen der „sensiblen Problematik“ gestern aber nicht bestätigen. Nicht im Bieterkreis findet sich dagegen die Anschutz Entertainment Group Development GmbH, die in Berlin die O2-World betreibt – und nach PNN-Informationen schon mit einem Vertreter das Waschhaus besichtigt hatte.
Das am Mittwoch beendete Bewerbungsverfahren war wegen der Insolvenzen der gleichnamigen Trägervereine nötig geworden. Nächsten Mittwoch soll die von Stadtverwaltung und Land Brandenburg berufene Jury erstmals tagen. HK
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