ATLAS: Sieben Monate
Es ist immer wieder erstaunlich, wie lange es bei der Fahndung nach Verbrechern dauern kann, bis ein Phantombild öffentlich gezeigt werden kann. So am Mittwoch: Da veröffentlichte die Polizei das Bild von einem Mann, der bereits im Oktober vergangenen Jahres eine Frau angegriffen haben soll – also vor mittlerweile fast acht Monaten.
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Es ist immer wieder erstaunlich, wie lange es bei der Fahndung nach Verbrechern dauern kann, bis ein Phantombild öffentlich gezeigt werden kann. So am Mittwoch: Da veröffentlichte die Polizei das Bild von einem Mann, der bereits im Oktober vergangenen Jahres eine Frau angegriffen haben soll – also vor mittlerweile fast acht Monaten. Sicherlich: So schnell, wie die Ermittlungen beim „Tatort“ ablaufen, können Polizisten in Wirklichkeit nicht sein. So müssen die Beamten – den rechtsstaatlichen Grundsätzen folgend – zum Beispiel ihre Vorgehensweise gründlichst dokumentieren. Für das Anfertigen von Phantombildern wiederum müssen – auch mit den Zeugen – stets Termine mit spezialisierten Zeichnern des Landeskriminalamts abgestimmt werden. Dann wiederum muss auch ein Staatsanwalt der Veröffentlichung eines Bildes zustimmen, ebenso bedarf es eines richterlichen Beschlusses zur Veröffentlichung – ergo wandert die Akte zu einem Verfahren zwischen drei ohnehin offensichtlich überlasteten Behörden hin und her. Das kann dauern, alles verständlich. Doch zeigt die Veröffentlichung eines Phantombilds acht Monate nach einer Straftat schon exemplarisch, wie es dazu kommt, dass die Aufklärungsquote von Straftaten in den vergangenen Jahren gesunken ist.
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