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Der RE7 hält aktuell nicht am Bahnhof Medienstadt.

© Andreas Klaer

Sieben Wochen Ausfall: Pendlerchaos wegen RE7-Bauarbeiten ab Medienstadt Babelsberg

Bis 22. August fällt die Linie des RE7 zwischen Potsdam Medienstadt Babelsberg und Borkheide aus. Kritik gibt es an fehlendem Ersatzverkehr und später Fahrgastinformation.

Stand:

Wer mit der Bahn von Potsdam Richtung Dessau und Halle/Leipzig pendelt, ist seit vergangenem Freitag mit längeren Fahrtzeiten konfrontiert. Aufgrund von Gleisbauarbeiten am Bahnhof Seddin (Potsdam-Mittelmark) entfällt die Linie des RE7 zwischen Potsdam Medienstadt Babelsberg und Borkheide bis einschließlich 22. August, 21 Uhr. Auch der Bahnhof Rehbrücke wird nicht angefahren.

Statt einer 23-minütigen Fahrt zwischen Medienstadt Babelsberg und Borkheide dauert die Fahrt mit dem Schienenersatzverkehrbus nun eine Stunde und 25 Minuten, oder beim Umstieg auf Linienbusse und andere Bahnen noch länger.

Ab Montag Ersatzverkehr im 30-Minuten-Takt

Nach der Kritik des Bürgermeisters der Stadt Beelitz, Bernhard Knuth, an einem SEV-Bus pro Stunde und Bedenken, dass Pendelnde auf Linienbusse umsteigen und dadurch Dauerfahrgäste wie Senioren und Schülerinnen benachteiligt würden, hatte die Deutsche Bahn eine Erweiterung des SEV-Fahrplans veranlasst. Ab Montag, dem 14. Juli, verkehren die SEV-Busse zwischen Potsdam Griebnitzsee und Borkheide zwischen 4 und 18 Uhr im 30-Minuten-Takt. „Die Ersatzverkehrsbusse sind wenig bis normal ausgelastet“, teilte ein Bahn-Sprecher am Donnerstag mit.

Bedenken zu überfüllten Linienbussen und Kritik an der kurzfristigen Information über die Ausweichverbindungen eine Woche vor Baustart äußerte auch der Bahnkunden-Verband Potsdam-Mittelmark. Aufgrund kurzfristiger Fahrplanaktualisierungen vom 4. bis 7. Juli, ursächlich war die zusätzliche Sperrung zwischen Brück und Borkheide am vergangenen Wochenende, konnten die Fahrgastinformationen erst später online veröffentlicht werden, so der Bahn-Sprecher. Auf bestehende regionale ÖPNV-Linien weise die Bahn nicht aktiv hin, um diese Kapazitäten nicht zu überlasten. Angezeigt werden diese allerdings oftmals als schnellste Verbindung im DB Navigator.

Kritik an unnötig langer Unterbrechung

„Es drängt sich der Verdacht auf, dass bessere Alternativen überhaupt nicht in Betracht gezogen wurden“, kritisierte Karsten Müller, Regionalvorsitzender Bahnkunden-Verband Potsdam-Mittelmark. Er appellierte für eine Unterbrechung des RE7 lediglich zwischen Michendorf und Beelitz-Heilstätten, eine Umleitung des RE7 über Potsdam Hauptbahnhof und Ferch-Lienewitz oder eine Umleitung durch den Rangierbahnhof Seddin.

Laut Bahn betreffen die baubedingten Sperrungen auch zeitweise den Bahnhof Michendorf. Für ein einheitliches Ersatzkonzept enden daher alle Züge der RE7 aus Richtung Berlin bereits in Potsdam-Medienstadt Babelsberg. Im Bahnhof Seddin werden zwei Gleise erneuert, Schienen und Schwellen gewechselt sowie die Gleisbettung gereinigt.

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