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Weltpokalsiegerbesieger. Mit Pauli feierte Dietmar Demuth (M.) den Aufstieg.

© dpa

Von Henner Mallwitz: Sieg statt Sentimentalität

Trainer Dietmar Demuth will morgen mit dem SVB an seiner alten Wirkungsstätte St. Pauli II bezwingen

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Dietmar Demuth gibt sich auch diesmal gewohnt nordisch, kühl, gelassen. Und das, obwohl morgen nicht irgendein Gegner auf sein Team wartet. Der SV Babelsberg 03 muss am 17. Spieltag der Fußball-Regionalliga beim FC St. Pauli antreten – und mit dem Hamburger Kiezverein verbindet den Nulldrei-Coach eine tolle Zeit, eine, die ihn als Trainer maßgeblich prägte. „Das ist zwar mein Heimatverein, aber nun bin ich für Babelsberg da“, sagt er. „Alles andere ist Geschichte.“ Eine schöne allerdings, denn schließlich schaffte er mit den Männern vom Millerntor 2001 sensationell den Aufstieg in die Bundesliga. Am 6. Februar 2002 gewann der FC St. Pauli überraschend als Tabellenletzter mit 2:1 gegen den FC Bayern München. Die Fans trugen fortan T-Shirts mit dem Aufdruck „Weltpokalsiegerbesieger“ – die Bayern hatten wenige Wochen zuvor den Weltpokal gewonnen.

Daran wird Demuth an alter Wirkungsstätte sicherlich gern zurückdenken, doch der unbedingte Siegeswillen soll nicht durch sentimentale Anflüge geschwächt werden. Nach dem verpatzten Heimspiel von vor einer Woche, als der Tabellenletzte Goslar das Karl-Liebknecht-Stadion nach einem dürftigen 1:1 erhobenen Hauptes verlassen durfte, steht Wiedergutmachung an. Schließlich können sich die Nulldreier mit ihrem Aufstiegsziel vom Titel als Herbstmeister noch nichts kaufen.

„Das Spiel gegen Goslar wurde ausgewertet, wir hacken jetzt nicht mehr darauf herum“, sagt Demuth und will den Druck von seiner Truppe nehmen. Wichtig ist das Spiel im Millerntor-Stadion nach den verschenkten zwei Punkten allemal, und so machen sich die Nulldreier bereits heute Abend nach dem Training auf die Reise an die Alster. Allerdings mit einem etwas dezimierten Kader. Julian Prochnow hatte sich im Goslar-Spiel die fünfte Gelbe Karte eingefangen und ist gesperrt. Anton Müller meldete sich gestern mit einer Grippe erkrankt ab, und auch auf Erkan Kilicaslan muss Demuth krankheitsbedingt verzichten. „Eine schlagkräftige Truppe“, so versichert er, „stelle ich aber trotzdem auf.“

Anpfiff ist am Samstag um 14 Uhr.

Henner Mallwitz

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