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Sieg mit dem Doppelvierer. Schlagfrau Stephanie Schiller aus Potsdam.

© dpa

Von Michael Meyer: Siege in Oberschleißheim

Auch Potsdamer ruderten beim Weltcup vorn mit

Stand:

Die deutschen Ruderer können zehn Monate nach dem Olympia-Debakel wieder gewinnen: Gegen die nicht vollständige Konkurrenz reichte es am Sonntag beim Weltcup in München zu fünf ersten Plätzen. „Die Erfolge sind eine Bestätigung für die eingeschlagene Richtung“, meinte DRV-Cheftrainer Hartmut Buschbacher.

Mit Stephanie Schiller und Thomas Protze saßen dabei auch zwei Aktive der Potsdamer Ruder-Gesellschaft in siegreichen Booten. Während Thomas Protze mit dem Achter vor Polen und Großbritannien gewann, führte Stephanie Schiller als Schlagfrau den Doppelvierer mit Tina Manker (Berlin), Julia Lepke (Rostock) und Peggy Waleska (Dresden) zum Erfolg vor Großbritannien und Neuseeland. „Wir sind gut vom Start weggekommen und konnten unseren Vorsprung unterwegs ausbauen“, schilderte Schiller den Rennverlauf aus ihrer Sicht. „Nach erst zwei Wochenenden gemeinsamem Training war das heute schon ganz gut. Wir wissen aber, dass es noch viel zu verbessern gilt.“ Auch Bernd Landvoigt würdigte den Doppelvierer. „Das war ein guter Auftakt und für die Frauen auch eine Motivation: sie sehen, dass sie auf dem richtigen Weg sind“, erklärte Potsdams Frauen-Trainer, relativierte jedoch zugleich: „Wir sind gut beraten, weiter sehr konzentriert zu arbeiten, denn heute wurde nicht gegen die stärksten Gegner gewonnen. In drei Wochen in Luzern wird eine andere Konkurrenz warten.“

Auch Christiane Huth vom Potsdamer Seekrug und ihre Leipziger Erfolgspartnerin Annekatrin Thiele wollten gestern in München-Oberschleißheim siegen, mussten sich aber mit Platz zwei hinter den beiden Polinnen Magdalena Fularczyk und Julia Michalska begnügen. Die Olympia-Zweiten von Peking fuhren ein souveränes Rennen bis knapp 200 Meter vor dem Ziel, ehe die Polinnen mit einem fantastischen Endspurt gewannen. „Da fehlten uns noch ein bisschen die Körner“, räumte anschließend Christiane Huth ein, die nach Rückenproblemen noch Trainingsrückstand hat. „Die beiden sind auf der Strecke gut gefahren, hatten aber in der Endkampfgestaltung ein paar Probleme, weil durch Christianes Ausfälle am Ende ein bisschen die Kraft fehlte“, unterstrich auch Trainer Landvoigt. „Die Polinnen haben aber auch einen starken Eindruck gemacht.“

Potsdams Leichtgewichts-Ruderin Daniela Reimer musste am Samstag im Einer-Endlauf zwar mit dem undankbaren vierten Platz hinter der Dänin Juliane Rasmussen, Sara Karlsson aus Schweden und der Tschechin Klara Janakova Vorlieb nehmen, konnte am Ende aber trotzdem zufrieden sein. Sie lag in beiden Vergleichen während des Weltcups vor der zweiten deutschen Einer-Fahrerin Laura Tibitanzl (Würzburg), unterstrich damit ihre ansteigende Form in diesem Jahr und hat „nun reelle Chancen auf die diesjährigen Weltmeisterschaften“, so Bernd Landvoigt. Als Ersatzfrau für den leichten Doppelzweier würde Reimer in Poznan den deutschen WM-Leichtgewichts-Einer rudern.

Auf einen WM-Start im Einer hofft auch Juliane Domscheit von der Potsdamer RG, die sich jetzt in München aber als Vierte des B-Finals mit Rang zehn bescheiden musste – zwei Plätze hinter der Berlinerin Sophie Dunsing als bester deutscher Solo-Skullerin. „Es fehlt ihr noch an der Ökonomie des Schlages“, sagte Trainer Landvoigt über die 20-Jährige, die am Donnerstag dieser Woche zum Auftakt der Deutschen U23-Meisterschaften in Duisburg nochmal einen Einer-Ausscheid gegen Dunsing und Lepke fahren wird. Hartmut Buschbacher: „In den Einern sind wir aufgerufen hart zu arbeiten. Hier müssen wir auch die richtigen Athleten finden, die sich international mehr stellen. Aber das dauert, so dass wir den Einer als Schwerpunkt im nächsten Jahr sehen.“

Steuermann Arne Maury aus Potsdam schließlich führte den Mixed-Handicap- Vierer mit Susanne Lacker (Vilshofen), Marcus Klemp (Ribnitz), Anke Molkenthin (Waging) und Michael Schulz (Mülheim) im ersten gemeinsamen Wettkampf nach nur einem dreitägigen Trainingslager auf Platz zwei hinter Großbritannien.

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