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ATLAS: Skandalös

Sabine Schicketanz über die Vorgänge um die Augusta-Kapelle

Stand:

Die Vorgänge um die Kapelle im Kaiserin-Augusta-Stift nehmen skandalöse Ausmaße an. Da schreibt das Landesdenkmalamt im Jahr 2007 an die Stadt und bittet darum, Rücksicht auf die besondere historische Bedeutung der Kapelle zu nehmen. Und was geschieht – nach allem, was bisher bekannt ist? Die Stadt hält es nicht einmal für angemessen, dem Landesamt zu antworten. Stattdessen wird offenbar verfahren wie geplant: Der Umbau der Kapelle zur Wohnung wird nicht verhindert. Es werden nur seltsame Auflagen gemacht, beispielsweise muss ein Leninmedaillon erhalten bleiben. Die Bedeutung des Ortes, an dem Menschen zum Tode verurteilt wurden, scheint nicht zu interessieren. Auch nicht den Bauherren? Die Prinz von Preußen Grundbesitz AG hat die Kapelle weiterverkauft, teilte der Vorstand gestern mit. Für die Nutzung sei man damit nicht mehr zuständig. Das ist, mit Verlaub, ein Armutszeugnis für einen Bauträger, der die Verantwortung für ein historisch wie architektonisch wertvolles Bauwerk wie das Augusta-Stift übernommen hat.

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