Landeshauptstadt: So schön kann Spenden sein
Zur achten Aids-Gala im Hans Otto Theater kamen mehr Gäste als im Vorjahr: 7887 Euro wurden gespendet
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Der Film dauert nur wenige Sekunden. Aber es sind die entscheidenden. „So schön kann Aids sein“, lautet die schlichte Botschaft, die die Zuschauer nach der Liebesszene auf der Leinwand serviert bekommen. HFF-Studentin Anne Krüger präsentierte den provokativen Spot am Donnerstagabend auf der achten Potsdamer Aids-Gala im Hans Otto Theater – Die 25-jährige Potsdamerin bat auf der Bühne um finanzielle Unterstützung, damit der Film in möglichst vielen Kinos gezeigt werden kann.
Sowohl mehr Besucher als auch mehr Spenden konnte die Gala zugunsten des Aids-Hilfe Potsdam e.V. in diesem Jahr verzeichnen: 7887 Euro kamen allein durch Eintrittsgelder, Tombolaeinnahmen und Spenden aus der „Hair Lounge“ von Coiffeur Ritt zusammen. Hinzu kommt eine Spende in Höhe von 1000 Euro von der Berliner Volksbank. Damit wurde das Vorjahres-Spendenergebnis um mehr als 3000 Euro übertroffen. Das Geld soll der Präventionsarbeit mit Jugendlichen zugute kommen, erklärte Aids-Hilfe-Mitarbeiterin Hortense Lademann, die die Gala vorbereitet hatte. Angesichts steigender Infektionszahlen sei es wichtig, Jugendliche in Clubs wie zum Beispiel dem Waschhaus zu erreichen.
Über die gestiegene Besucherzahl bei der Gala freute sie sich: Obwohl 100 Plätze frei blieben, zählte Lademann insgesamt 380 Gäste. Die Besucher zeigten den Willen „sich mit dem Thema auseinanderzusetzen“, lobte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) zur Eröffnung. Er warb gleichzeitig für „kontinuierliche Arbeit“: Auch andere für das Thema Aids zu gewinnen sei „die Verpflichtung dieses Abends“.
Durch das abwechslungsreiche Bühnenprogramm führte Antenne Brandenburg-Moderator und Potsdamer Attila Weidemann. Vom Musical-Star Anne Görner über die Breakdance-Gruppen Cross-Level und Rocking Skillz, das Operetten-Trio Strauss-issimo und den Pop-Chor des Helmholtz-Gymnasiums, bis hin zum Potsdamer Musiker und Komponisten Andreas Schulte und Dirk Zöllner, der mit souligem Gitarren-Pop vom „Heiligenschein aus Phosphor“ sang, war für fast jeden musikalischen Geschmack etwas dabei. Bühnenpremiere feierte Mia Knop Jacobsen. Die 14-jährige gebürtige Dänin, die am Helmholtz-Gymnasium lernt, überzeugte am Flügel mit der innig vorgetragenen Ballade „Angel“ der kanadischen Songwriterin Sarah McLachlan. Es sei ihr erster Auftritt vor so großem Publikum gewesen, erzählte die Sängerin nach dem Auftritt.
Ihre blonden Locken ließ sie sich in der „Hair Lounge“ im Foyer des Theaters hochstecken: Mehr als 25 Besucher nutzten das Angebot von „Coiffeur Ritt“, Frisur oder Make-Up auffrischen zu lassen, sagte Salonleiter Stefan Ritt, der sich seit Oktober in der L“Oréal-Initiative „Friseure der Welt gegen Aids“ engagiert.
Die Überleitung zum „ungezwungenen“ Teil des Abends gelang dem Potsdamer Jazz-Trio „Kitchen Grooves“. Mit dem Zugabe-Song „You“re In The Doghouse Now“ brachte Sängerin Monique Patricia das Publikum sogar zum Bellen. Geradezu tierischen Hunger hatte vorher bereits Moderator Attila Weidemann provoziert, in dem er aus der Büffetkarte vorlas. Bio Company-Koch Ralph Loreck hatte unter anderem Geflügelpralinen mit Chilikuvertüre und Tandoorispieße mit Ingwer-Mangodip vorbereitet.
Die „After-Gala-Party“ wurde von funkigen Disko-Hits dominiert, die Brandenburgs Finanzminister Rainer Speer (SPD) und der SPD-Landtagsfraktionsvorsitzende Günter Baaske als DJs auf die Plattenteller legten. Gleichzeitig wurden die 80 Tombolagewinner ausgelost. Alexandra Lintz-Vaupel zum Beispiel konnte sich über eine Jahreskarte der UCI-Kinowelt freuen. Die Töplitzerin war zusammen mit zwei Freundinnen zum ersten Mal zur Aids-Gala gekommen: „Wegen dem Thema“, so die Sozialarbeiterin: „Das unterstütze ich gerne“.
Fazit des Gala-Party-Abends: So schön kann Spenden sein.
Kontakt zur Aidshilfe unter Tel. (0331) 95 13 08 51 oder per mail an info@aidshilfe-potsdam.de
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