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Von Nicola Klusemann: So was mit tausend Füßen

Aus „Märchenschloss“ wurde „Tausendfüßler“: Namensgebung für Kita der Arbeiterwohlfahrt

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Potsdam-West - Das ging nicht ohne Schwierigkeiten: Erst verlor die Arbeiterwohlfahrt ihr „Märchenschloss“, dann klagte ein Nachbar – allerdings erfolglos – gegen die Baugenehmigung für den Neubau und kurz vor Einzug der Kinder in ihre neue Einrichtung gab es einen Wasserschaden, ein Ventil im Warmwassersystem war undicht. Um so glücklicher schauten gestern das Team um Kita-Leiterin Petra Schmidt und die über hundert Kinder drein. Gestern wurde die neue Kindertagesstätte in Trägerschaft der Potsdamer AWO mit Namensgebung neu eröffnet.

„Tausendfüßler“ heißt ab sofort die Einrichtung in der Geschwister-Scholl-Straße. Und die Kinder wissen auch, was das ist: „Das ist was mit tausend Füßen“, erklärt der fünfjährige Max. „Ein Tier, das so lang ist“, sagt die vierjährige Lea und malt zur Demonstration einen imaginären Strich auf den Fußboden des Kreativraums. Der Name solle vor allem Bewegung symbolisieren, erklärt Tausenfüßler-Leiterin Schmidt. Mehrere Kindergruppen hätten mitentschieden. Zur Wahl standen am Ende: Mobilé, Flohkiste oder eben der Tausendfüßler. Der Dank ging bei der gestrigen Einweihung vor allem an die nicht-klagende Nachbarschaft, die mit „Gleichmut“ das Projekt unterstützt habe. Auch mit den künftigen Anrainern – in dem einstigen Märchenschloss „Villa Rosengarten“ soll das städtische Hospiz eingerichtet werden – hoffe man auf ein gutes Miteinander, sagte André Saborowski, Vorsitzender des AWO-Bezirksverbandes Potsdam.

Den Kita-Neubau finanzierte die Arbeiterwohlfahrt mit 2,5 Millionen Euro. Herzstück des Dreigeschossers ist ein Wasserexperimentierraum. Dort läuft das Nass aus mehreren Behältern über Schläuche und Rinnen, treibt Wasserräder an und ergießt sich am Ende auf dem Fußboden. „Wir gehen hier barfuß und in Schlüpfer rein“, erzählt die fünfjährige Nele. Neben dem Wasserspiel gibt es auch noch ein Planschbecken. „Es ist gut, wenn die Träger selber bauen“, wirbt Bärbel Stooß, im Jugendamt für die Kindertagesstätten in freier Trägerschaft zuständig. Dann nämlich könnten sie die Neubauten an die jeweiligen Konzepte anpassen. Die Arbeiterwohlfahrt sei in diesem Bereich sehr aktiv, sagt Sabine Frenkler, Geschäftsführerin der AWO Kinder- und Jugendhilfe Potsdam gGmbH, in der alle Kindertagesstätten und Horte zusammengefasst sind. Bereits in der kommenden Woche werde in Eiche ein Grundstein gelegt, im kommenden Jahr entstünde unter der AWO-Bauherrschaft in der Waldstadt ein neuer Hort. „Wir brauchen starke Träger, die uns helfen, den steigenden Bedarf an Betreuungsplätzen zu decken“, sagte die Jugendbeigeordnete Elona Müller (parteilos). Allein im kommenden Jahr würden weitere 1000 Plätze in Potsdam geschaffen.

Nicola Klusemann

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