Neulich in der MENSA: So wird das was

Stolz weht der Brandenburger Adler im Wind. Man muss schon sagen, die Aussicht aus der FH-Mensa am Alten Markt hat sich gemacht. Früher fiel der Blick auf eine matschige Brache, heute schauen wir direkt auf das neue Landtagsgebäude, das zwar kein Schloss sein will, aber so aussieht wie eines. Jetzt wo die Politik dort eingezogen ist, atmet der ganze Standort eine andere Luft. Alles wird ein wenig professioneller, amtlicher, staatstragender. Da, wo die Regierung ist, wird auch nichts falsch gemacht. Das merkt man sogar in der Mensa. Diese Woche war mir bei der Essenswahl ein kleiner Lapsus unterlaufen. Ich hatte den Nachtisch vergessen mitzunehmen. Als ich mir ein Desert nachholte, wurde ich an der Kasse um Zahlung von 25 Cent gebeten. Mein Einwand, dass ich den Nachtisch doch nur vergessen hatte, wurde nicht akzeptiert. Schließlich hätte ich mir zu dem Essen einen Salat genommen, der nicht dazugehört. Das sei verrechnet worden, daher nun die Nachzahlung. So weit, so richtig. Wo kommen wir denn hin, wenn alle immerzu ein Auge zudrücken. Gerade jetzt, wo die Politik dem Treiben in der Mensa quasi auf die Finger schauen kann. Schließlich fließen auch Steuergelder in die Mensa. Und damit geht ja auch die Politik nicht sorglos um. So wird das was mit Brandenburg im neuen Jahr, der Adler im Wind und die Kasse stimmt. Und die Nachzahlung hat sich am Ende gelohnt: Grießbrei mit schwarzen Johannisbeeren, das gibt es nicht alle Tage. W. Kotti

W. Kotti