
© Andreas Klaer
Potsdamer Softeisladen „Kleiner Hei“: Carsten Wists Sohn bringt das Softeisfenster zurück
Das Softeisfenster in der Brandenburger Straße neben der Buchhandlung Wist wird künftig von dem Sohn von Inhaber Carsten Wist betrieben. Der 21-Jährige will in die Fußstapfen seines Großvaters treten.
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Heinrich Wiesigstrauch hat sich mit 21 Jahren selbstständig gemacht und betreibt von nun an das Softeisfenster neben der Buchhandlung seines Vaters Carsten Wist. Schon seit zwei Wochen hat die unscheinbare Luke in der Brandenburger Straße wieder geöffnet – im Angebot regionales Bio-Eis und Kaffee.
Auch wenn er keine Gastronomie-Erfahrung hat und ihm viele seiner Freunde von den Plänen abgeraten haben, wollte sich Wiesigstrauch in die Selbstständigkeit wagen. Für den gelernten Fitness- und Gesundheitskaufmann war schon immer klar, dass er „sein eigenes Ding machen“ wolle. „Ich bin gerne der Gastgeber“, sagt er. Zusammen mit seiner Familie und Freunden hat er den kleinen Innenraum des Ladens renoviert, dunkelblaue Fliesen zieren jetzt die Wände. In den nächsten Tagen sollen noch ein neues Fenster und das neue Logo folgen.
Regionales Bio-Eis mache das Angebot seines Ladens aus, sagt der 21-Jährige: „Wir wollen uns abheben durch lokale Qualität.“ Mit der Wiedereröffnung des Softeisladens tritt er in die Fußstapfen seines Großvaters Bernd Lehmann, der schon vor 20 Jahren Eis aus dem kleinen Fenster verkauft hat.
Wist-Familienhaus in der Brandenburger Straße
Vater, Hausbesitzer und Nachbar Carsten Wist verleiht seit vielen Jahren den Literaturpreis „Kleiner Hei“, den er nach seinem Sohn Heinrich benannt hat. Der neue Softeisladen trägt nun denselben Namen und soll die Nähe zur Buchhandlung symbolisieren, wie der junge Inhaber erläutert. „Auch wenn wir nicht offiziell zusammengehören, wollen wir versuchen, ein Haus der Familie zu kreieren und Begegnung zu ermöglichen“, sagt Antje Wiesigstrauch, die ihren Sohn bei seiner Selbstständigkeit unterstützt. „Heinrich zieht viele junge Leute an, dadurch treffen hier verschiedene Generationen aufeinander und finden zueinander“, ergänzt sie.
Erst im Dezember letzten Jahres musste der vorherige Softeisladen die Räumlichkeiten verlassen, da Vermieter Wist den Vertrag gekündigt hatte. Die Kündigung der Vormieterin hatte andere Gründe und geschah unabhängig von Eröffnung des „Kleinen Hei“, sagt Antje Wiesigstrauch. „Das Haus soll ein Familienhaus werden – so war das ein fließender Übergang.“
In den kommenden Wochen soll der Laden täglich von 13 bis 18 Uhr geöffnet haben, perspektivisch soll aber ein Ruhetag folgen. Heinrich Wiesigstrauch betreibt das Softeisfenster gerade noch als One-Man-Show. Für den Sommer wolle er sich Unterstützung durch Aushilfen suchen, sagt er.
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