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Landeshauptstadt: Softwarefirma sucht Verstärkung
Potsdamer Technologiefirma erstellt Einkaufshilfe / Oberbürgermeister Jakobs besuchte Unternehmen
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Innenstadt - „Die Firma entwickelt sich gut“, strahlt Ole Tangermann. Er ist Geschäftsführer der Excentos GmbH. Die Firma bietet Software-Lösungen für den Online-Vertrieb an. Derzeit hat Excentos 22 Mitarbeiter. Dabei ist es eines der größeren unter den 750 Unternehmen in der Potsdamer IT-Branche. Die meisten davon sind Ein-Personen-Firmen.
Das Technologieunternehmen in der Hebbelstraße haben Tangermann und sein Partner Nikolaus Kühn im Jahr 2007 gegründet. Um in Zukunft weiter zu wachsen, sucht die Firma neues Personal. Seit Monaten sind vier Stellen ausgeschrieben. Doch die Bewerber drängen nicht nach Potsdam. Fachkräfte in der Software-Entwicklung sind begehrt. „Viele wollen lieber freiberuflich arbeiten und ziehen nach Berlin", erklärt der gebürtige Göttinger Tangermann. Die Firma suche aber festes Personal. „Wer sich einmal für uns entschieden hat und nach Potsdam kommt, bleibt auch meist länger", so der 34-Jährige. Aber vielen Leuten außerhalb sei nicht bewusst, dass Potsdam nicht nur ein schöner Platz zum Leben ist sondern auch zum Arbeiten.
Um dennoch neues Personal zu finden, wirbt die Firma um Nachwuchs an den Potsdamer Hochschulen. Doch auch das sei seit der Einführung der Bachelor-Studiengänge schwieriger geworden. Die Stundenpläne der Studenten seien so dicht gepackt, dass kaum einer die Zeit hat, nebenher in einer Software-Firma erste Erfahrungen zu sammeln. Mit Stellenanzeigen auf großen Online-Stellenbörsen hat die Firma wenig Erfolg gehabt – trotz hoher Kosten meldeten sich nur wenige Bewerber. Und die hatten dann nicht die erforderliche Qualifikation.
Fachkräfte können bei Excentos an Web-Technologien für die Verkaufsberatung von Online-Shops arbeiten. Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) war bei seinem gestrigen Firmenbesuch gleich im Thema: „Mir fällt ja gern am 23. Dezember ein, dass ich ein Weihnachtsgeschenk brauche", sagte Jakobs. Tangermann bot ihm die Lösung für sein Geschenk-Problem an: Für die Juwelierkette Christ arbeitet die Firma an deren Online-Shop. „Wenn man nach einem Weihnachtsgeschenk für die Schwiegermutter sucht, ist man für einen passenden Vorschlag dankbar", meinte Tangermann.
Die Arbeit am Online-Geschenke-Shop ist ein neues Projekt der Firma. Begonnen hatte man mit einem Produktberater für den Snowboard-Händler Blue Tomato. Mittlerweile arbeitet das Potsdamer Unternehmen auch direkt mit Herstellern zusammen. Nach den Snowboards kamen die Hausgeräte, Notebooks und Sportartikel. Die Grundidee ist jeweils ähnlich und nennt sich Guided-Selling – geführtes Verkaufen. Statt Kunden aus einer manchmal unüberschaubaren Produktpalette auswählen zu lassen, werden ihm gezielt Fragen gestellt um den genauen Bedarf zu erforschen. Dann bekommt er einen möglichst passenden Vorschlag. Je nach Anbieter kann dann direkt gekauft oder eine Broschüre mit dem erstellten Angebot ausgedruckt werden. Mit der kann der Kunde dann selbst ins Geschäft gehen. Dafür wurde die Firma im vergangenen Jahr auf der Branchen-Messe Cebit mit dem Preis „Seal of e-Excellence“ ausgezeichnet. Marco Zschieck
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