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Landeshauptstadt: Sogwirkung der Netzverknüpfung

BUND lehnt Umfahrungspläne für Potsdam ab

Stand:

BUND lehnt Umfahrungspläne für Potsdam ab Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) Brandenburg lehnt den Vorstoß des Brandenburgischen Straßenbauamtes Potsdam ab, das Planfeststellungsverfahren zur Netzverknüpfung B1, B2, B273 beziehungsweise für eine Ortsumgehung Potsdams wieder aufzunehmen. „Dieses Projekt ist fachlich nicht zu begründen, stellt eine Gefährdung der Umwelt, der Potsdamer Kultur- und Erholungslandschaft und eine Verschwendung von Ressourcen dar“, heißt es in einer Pressemitteilung des BUND. Mit einer Umfahrung Potsdams würde keine wesentliche verkehrliche Entlastung der Innenstadt möglich sein, argumentieren die Gegner dieser Verkehrslösung. Vielmehr könnte nur der Durchgangsverkehr mit zirka sechs Prozent am Verkehrsaufkommen umgelenkt werden. Verkehrszählungen hätten ergeben, dass der Löwenanteil des Straßenverkehrs von Fahrzeugen, die in die Stadt hinein- und wieder herausfahren, verursacht wird. „Gravierende Sogwirkung der Netzverknüpfung würde sein, dass der LKW-Verkehr die stadtnahe Umfahrung frequentiert, um die auf dem Autobahnring A10 anfallenden Mautgebühren zu sparen, mit allen negativen Auswirkungen für Potsdam, deren Bewohner und die Umwelt.“ Der BUND setzt sich für ein „feinmaschiges Netz eines integrierten Verkehrskonzeptes“ ein, mit dem die Mobilitätsbedürfnisse in Potsdam und der Region umwelt- und stadtverträglich befriedigt werden. Neue Straßen seien dazu nicht erforderlich. Als starke Bindeglieder zwischen Potsdam und dem Umland fungieren dabei der öffentliche Personennahverkehr und der Radverkehr. Die Auswirkungen der Netzverknüpfung wären laut BUND gravierend: Nah- und Erholungsgebiete würden mit Lärm und Abgasen belastet und die Landschaft zerschnitten. Bewohner und Erholung suchende würden das Weite suchen und zusätzlichen Verkehr verursachen. Betroffen wären Rehbrücke, Golm, die Ravensberge, der Wildpark und die Naturschutzgebiete Springbruch und Moosfenn. Der Bau einer Umgehungsstraße würde einen großen Flächenverbrauch bedeuten, die grüne Lunge Potsdams würde zerstückelt und die Versiegelung mit Straßenbelag würde die Grundwasserneubildung einschränken. Die Querung des Templiner Sees würde die Verkehrsströme im Westen Potsdams in Richtung Neues Palais lenken und damit Wohngegenden verlärmen und das Weltkulturerbe in Mitleidenschaft ziehen. PNN

PNN

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