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Landeshauptstadt: Solarpark mit Fabrik geplant

Ortsbeiräte stellen Bedingung für Anlage an der A 10 / Investor aus dem Ausland

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Marquardt/Satzkorn - Die Ortsbeiräte haben ihre Blockade aufgegeben und dem Bau eines Solarparks unter einer Bedingung zur Kenntnis genommen. Ein Investor will in den kommenden Wochen auf dem Gewerbeareal Friedrichspark auf 40 Hektar Fläche Photovoltaikanlagen aufstellen. Wie die Projektentwickler Detlef Kaminski und Siegfried Pieper am Dienstagabend bei einer Bürgerversammlung in der Kulturscheune Marquardt sagten, sei es ein ausländischer Investor, der noch nicht auf dem deutschen Markt aktiv sei. Entstehen soll ein Edutainment- Center zur Darstellung der Solartechnik für Besucher und Schulklassen. Zudem gebe es Gespräche über den Bau einer Solarfabrik und der Ansiedlung einer privaten Klinik.

Der Solarpark soll bis Jahresmitte entstehen und 20 Jahre Strom ins Netz einspeisen. Die Ortsbürgermeister von Marquardt, Uetz-Paaren und Satzkorn kritisierten einzig die Größe des Kollektorenparkes. Sie hätten lieber Gewerbe, das Arbeitsplätze und Einkaufsmöglichkeiten für die nördlichen Ortsteile schafft, auf dem Areal. Seit 15 Jahren wird auf Investoren für den Friedrichspark an der Autobahnabfahrt A10 Potsdam-Nord gewartet, doch immer wieder gab es Absagen. Einzig die Baumarktkette Hornbach unterhält einen Store auf dem insgesamt 60 Hektar großen Areal. Mit jedem potenziellen Investor sei Kaminski zu dem Areal gefahren, erklärt er den Ortsbürgermeistern. Doch bevor es zu Preisverhandlungen gekommen ist, haben sie abgelehnt. Zuletzt scheiterte die Ansiedlung eines chinesischen Möbelhandels- und Möbelmessezentrums mit Freizeitpark und mehreren Hotels. Nun sollen die erneuerbaren Energien etwas Geld in die Kasse der Gewerbeparkbetreiber spülen. Genaue Zahlen nannte Kaminski nicht, allerdings könnten Solaranlagen auf Ackerflächen für einen Preis von 25 Cent pro Quadratmeter im Jahr gepachtet werden.

Peter Roggenbuck aus Marquardt, Hans Becker aus Uetz-Paaren und Dietmar Bendyk aus Satzkorn sprachen sich dafür aus, dass der Marquardter Teil des Gewerbeareals nicht mit Solaranlagen zugebaut wird. Die Fläche soll für Investoren freigehalten werden. Das soll über einen städtebaulichen Vertrag mit dem Solar-Investor geregelt werden. Kaminski sagte den Ortsbeiratsmitgliedern zu, die Eigentümer der Friedrichspark GmbH würden keine Investitionen in den Park verhindern. Wenn einer käme und 50 Euro pro Quadratmeter für die Fläche zahlen, müsste der Solarpark ein Stückchen rücken. Die Kollektoren sollen zwischen 85 Zentimeter und 2,85 Meter hoch sein, es gebe breite Abstände zwischen den Kollektoren-Reihen für die Wartung, aber auch für Schafe. Diese sollen zwischen den Solaranlagen weiden und das Gras kurz halten.

Die etwa 20 anwesenden Anwohner beurteilten das Vorhaben überwiegend positiv. Einzig kleinere Bedenken äußerten sie. Sie hoffen nun darauf, dass der Solarpark – sofern er tatsächlich realisiert wird – Ansiedlungen von Betrieben nach sich zieht. Einen wichtigen Vorteil habe die Anlage laut Siegfried Pieper für die Ortsteile. Der Bebauungsplan für den Gewerbepark könne von der Stadt dadurch nicht aufgehoben werden. Normalerweise würde die Verwaltung nach sieben bis zehn Jahren überprüfen, ob der darin festgelegte Bedarf besteht. Wenn nicht, könnte er geändert werden. So bleibe der Gewerbepark den Ortsteilen bis 2030 erhalten, so Pieper.Jan Brunzlow

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