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Landeshauptstadt: Solarpark schrumpft

Investorenwechsel im Friedrichspark

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Satzkorn/Uetz-Paaren/Marquardt - Die im Gewerbegebiet Friedrichspark geplante Solaranlage wird abgespeckt. Photovoltaik-Module sollen nun nur noch auf zwei jeweils 110 Meter breiten Streifen neben der Autobahn und der Eisenbahnlinie und einer relativ kleinen weiteren Fläche entstehen. Das sagte Projektentwickler Detlef Kaminski gestern auf PNN-Anfrage. Lediglich für diese drei Areale zahle der Bund noch eine Einspeisevergütung nach dem „Erneuerbare Energien- Gesetz“ (EEG). Der Solarpark schrumpfe damit seiner Schätzung nach um etwa ein Drittel, erklärte Kaminski.

Wie berichtet, hatte ein ausländischer Investor ursprünglich einen 40 Hektar großen Solarpark errichten wollen. Nach der Änderung des EEG durch den Bund, wonach künftig nur noch die Betreiber jener Solaranlagen in den Genuss der Einspeisevergütung kommen, für die am Stichtag 25. März dieses Jahres Planungsrecht bestanden hat, sei der Investor jedoch abgesprungen, so Kaminski. Derzeit führe man vielversprechende Gespräche mit einem neuen Interessenten, der den Solarpark im kommenden Jahr in kleinerem Umfang bauen wolle. Wie viel Strom die Anlage dann noch liefern werde, konnte Kaminski gestern nicht sagen. Der neue Investor sei noch mit der Umplanung beschäftigt. Wie es mit dem Rest des Gewerbeparks weitergeht, ist ebenfalls noch unklar. Kaminski erklärte, er suche weiter nach Interessenten, was für dieses Gebiet jedoch „schwierig“ sei.

Mit dem Investorenwechsel und der Schrumpfung des Solarparks gehen die Schwierigkeiten bei der Entwicklung des Friedrichsparks in eine neue Runde. Sie reichen zurück bis zur Wendezeit. Die seinerzeit noch eigenständigen Gemeinden Uetz-Paaren, Satzkorn und Marquardt hatten einen Bebauungsplan für ein Gewerbegebiet erarbeitet. Dagegen hatte die Stadt Potsdam 1993 geklagt, weil ihr die Anlage als zu überdimensioniert und zentrumsschädigend erschien. Es schlossen sich mehrere Vergleiche an, 2005 schlossen die Stadt und die nun eingemeindeten Ortsteile mit einem neuen B-Plan einen Burgfrieden. Das Papier schuf Baurecht für eine Erlebniswelt, ein Hotel, einen Großmarkt und ein Sondergebiet Sport/Freizeit in dem Planungsgebiet zwischen B 273, Autobahnanschlussstelle Potsdam-Nord und der Bahnlinie. Dieser B-Plan bildete die Grundlage für die geplante Großansiedlung einer „Chinese World“, eines chinesischen Handelszentrums mit bis zu 1500 Arbeitsplätzen. Wegen der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise wurde das Projekt allerdings begraben. Ende Februar dieses Jahres überraschte Stadtplanungsschef Andreas Goetzmann den Bauausschuss mit der Nachricht vom geplanten Solarpark. In beispielloser Hast wurde die nötige B-Plan-Änderung durch die Gremien gepeitscht, um wegen der geplanten Änderung des EEG schnellstens Baurecht zu schaffen. Die Solaranlage darf dort maximal 20 Jahre betrieben werden. pee

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