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Links und rechts der Langen Brücke: Solide voran

Sabine Schicketanz zieht Bilanz über eine Bilanz: Rück- und Ausblick der Potsdamer Beigeordneten für Bildung, Kultur und Sport

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Anfang der Woche hatte Potsdams Kultur-, Bildungs- und Sportbeigeordnete Iris Jana Magdowski zur Bilanzpressekonferenz eingeladen. Ein nachvollziehbares, gängiges Anliegen – zu dem sich die Christdemokratin aber auch ein wenig genötigt gesehen haben könnte. Schließlich hatte sich die Öffentlichkeit zuletzt nicht allzu sehr für ihre Arbeit interessiert. Was allerdings kein schlechtes Zeichen sein muss. Bleibt es geräuschlos, kann das Indiz sein für professionelles Verwalten.

Dabei hat Magdowski es nicht leicht mit ihren „Geschäftsbereichen“: Die Kultur kränkelt partiell vor sich hin, bei der Bildung wechseln sich ideologische System- mit heftigen Standortdebatten ab und im Sport läuft weiter der Kampf gegen marode Turnhallen und für eine ausreichende Zahl an Trainingsorten.

Seit ihrem Amtsantritt am 1. Juli 2009 hat die CDU-Politikerin einen resoluten, abgeklärten und oftmals souveränen Eindruck hinterlassen. Ihre lange Verwaltungslaufbahn ist ihr anzumerken, was in Sitzungen des Stadtparlaments und in Fachausschüssen durchaus für ein erfrischendes Moment sorgen kann. Denn die Beigeordnete nimmt selten ein Blatt vor den Mund – zu viel der Worte verliert sie gleichsam kaum. Mit dieser Mischung aus Pragmatismus, Professionalität und verwaltungserprobten „Schlachtross“-Qualitäten ist Magdowksi bisher die Krisenbereiche angegangen. Dass sie dabei bis dato bahnbrechende Erfolge erzielt hätte, ist nicht zu verzeichnen. Aber es läuft, so der Eindruck, solide – und geht oft auch voran. Im Potsdamer Kultur-Geflecht versucht Magdowksi, die siechende Schiffbauergasse wiederzubeleben – da allerdings könnte ein Zahn zugelegt werden, denn Mindeststandards wie ein gemeinsamer Info-Schalter der ansässigen Kultureinrichtungen mit Ticketverkauf sollten auch ohne teures „Management“-Konzept möglich sein. Dies könnten eigentlich die Schiffbauergasse-Ansiedler auch selbst erledigen. Mit Tobias Wellemeyer, dem glücklos agierenden Intendanten des Hans Otto Theaters, hat Magdowski sich ins Benehmen gesetzt – und vor allem: Sie hat ihm und der Stadt, so verkündete sie, externen Rat verschafft. Ein guter Zug; obgleich offen ist, ob er von Erfolg gekrönt sein wird. In der Bildung und im Sport vertritt die Christdemokratin klare Positionen. Wo Chaos herrscht in der Potsdamer Schullandschaft, Klassen überfüllt sind, hat das seine Ursache zumeist in Entscheidungen der Vergangenheit. Der Herausforderung allerdings, Zahl und Art der Schulen im wachsenden Potsdam der Anzahl der Schüler und den Wünschen der Eltern anzupassen, der muss Magdowski sich eher heute als morgen stellen.

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