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PRO & Contra: Soll der Weihnachtsmarkt raus aus der Brandenburger?

PRO & Contra Nächsten Montag wird es wieder soweit sein: Menschenmengen werden sich durch die Brandenburger Straße schieben, an den Hütten des Weihnachtsmarktes vorbei. Auf diese richtet sich die Aufmerksamkeit – und was ist mit den echten Läden dahinter?

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PRO & Contra Nächsten Montag wird es wieder soweit sein: Menschenmengen werden sich durch die Brandenburger Straße schieben, an den Hütten des Weihnachtsmarktes vorbei. Auf diese richtet sich die Aufmerksamkeit – und was ist mit den echten Läden dahinter? Sicher, sie können profitieren, wenn der Weihnachtsmarkt mehr Leute in die Innenstadt zieht. Das allerdings ist auch anders möglich, dazu muss der „Broadway“ nicht mit Buden zugestellt sein. Wäre der Weihnachtsmarkt an einem zentralen Platz aufgebaut – wie beispielsweise auf dem Bassinplatz vor und hinter der Kirche – würde dies eine festliche Erlebniswelt ganz für sich bieten. Und alle Besucher, die dorthin kommen, können den Weihnachtsmarkt als das genießen, was er sein soll: ein Weihnachtsmarkt. Dagegen herrscht, wenn die Hütten in der Brandenburger Straße stehen, ein kleines Chaos – und weder der Weihnachtsmarkt noch das Einkaufsambiente der barocken Fußgängerzone sind als das zu erleben, was sie eigentlich sein könnten. Besonders, wenn nächstes Jahr vor dem Fest das Karstadt-Kaufhaus schon lange geöffnet hat, wird die doppelte Dosis Weihnachten zuviel sein für den „Broadway“. Spätestens dann kann und sollte die Innenstadt besser mit zweierlei Attraktionen locken: Einem reizvollen Weihnachtsmarkt und einer geschmückten, attraktiven Einkaufsstraße. Sabine Schicketanz Die Brandenburger Straße hat jede Menge Konkurrenz zum Shoppen in und außerhalb der Stadt. Das zeigt sich an den frei stehenden Ladenflächen und am angebotenen Sortiment. Einzig im Dezember verzeichnen die Boutiquen und kleinen Läden einen höhern Umsatz als in den anderen elf Monaten des Jahres. Was nicht nur am ohnehin besseren Geschäft in der Vorweihnachtszeit liegt. Nein, in dieser Zeit hat die Haupteinkaufsstraße der Stadt einen Vorteil für die Menschen, den ihr keiner nehmen sollte: den zentralen Weihnachtsmarkt. Dann wird nicht mehr nur geshoppt oder gegessen, sondern es gibt die Möglichkeit zum täglichen Einkauf, Kultur und Weihnachtsromantik in einem. Auf der Brandenburger werden dann Freizeitbeschäftigung und Notwendiges auf 700 Metern miteinander verbunden. Sie wird für 30 Tage eine Flaniermeile. Zwischen Schuhkauf und Glühwein oder Banküberweisung und Handwerkskunst gibt es keine langen Wege. Werden die Angebote räumlich getrennt, leiden beide unter der Präsenz des anderen. Aus diesem Grund finden Weihnachtsmärkte seit Jahrhunderten auf zentralen Plätzen statt. Und der zentrale Platz – wenn auch nicht im architektonischen Sinne – ist die Brandenburger Straße. Nicht Bassinplatz, nicht Lustgarten. Die barocke Einkaufsstraße braucht den Weihnachtsmarkt zum Leben wie der Weihnachtsmann den Glauben der Kinder an ihn.Jan Brunzlow

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