zum Hauptinhalt

PRO & Contra: Soll der Weihnachtsschmuck schon hängen?

Ja is“ denn heut schon Weihnachten? Nicht ganz – aber es weihnachtet sehr: In der Friedrich-Ebert-Straße und der Brandenburger Straße wurden gestern die überdimensionalen Christbaumkugeln aufgehängt, die WilhelmGalerie ist ebenfalls geschmückt.

Stand:

Ja is“ denn heut schon Weihnachten? Nicht ganz – aber es weihnachtet sehr: In der Friedrich-Ebert-Straße und der Brandenburger Straße wurden gestern die überdimensionalen Christbaumkugeln aufgehängt, die WilhelmGalerie ist ebenfalls geschmückt. Wer dies als zu früh empfindet, dem sei hier widersprochen: Tatsächlich ist es nur noch wenig mehr als ein Monat Zeit bis zum Fest, auch wenn im goldenen Herbst daran niemand denken mag. Der Weihnachtsschmuck allerdings ist auch sechs Wochen vor dem 24. Dezember schön anzusehen, verleiht der Stadt Charme und stört das Erscheinungsbild nicht. Vielleicht trägt er auch dazu bei, dass im hektischen Alltag ein wenig Besinnlichkeit einkehrt – zumindest eine solche, die einem bewusst werden lässt, dass das Ende des Jahres naht und damit auch eine Ruhepause. Vom Glitzer und Glanz des Weihnachtsfestes, und sei er auch konsumgeprägt, kann man außerdem kaum genug bekommen: Zu keiner Zeit leuchtet eine Stadt so schön wie in der Vorweihnachtszeit. Großstädte vermarkten ihren Weihnachtsglanz seit langem: Trips ins weihnachtliche New York werden genauso erfolgreich angeboten wie Reisen ins geschmückte Berlin. Da kann Potsdam natürlich nicht mithalten, aber ein schöner Weihnachtsschmuck, prachtvolle Tannen auf öffentlichen Plätzen und ein qualitätsvoller Weihnachtsmarkt sind Wirtschaftsfaktoren – wie das ganze Fest selbst. So sehr dies auch den Festmuffeln missfallen mag. S. Schicketanz

Alle Jahre wieder. Die Badehose ist noch nicht richtig trocken und schon gibt es Pfefferkuchen. Das geht viel zu schnell, die Seele kommt nicht hinter her. Könnte es nicht eine eherne Regel werden, dass der Weihnachtsschmuck nicht vor dem ersten Schnee hängen darf? Stattdessen trugen die Arbeiter gestern Sonnenbrillen –sonst hätten sie sich beim Aufhängen der goldenen Weihnachtskugeln in der Brandenburger Straße glatt die Augen verblitzt. Nein, der Weihnachtswerbezirkus sollte nicht schon zwei Monate vor Heiligabend beginnen. Da hat man ja schon am 24. November bereits den Zenit seiner größtmöglichen Seligkeit erreicht. Niemand kann zwei Monate lang „Bald nun ist Weihnachten“ hören ohne das ihn das Gefühl beschleicht, es könnte nun bald wirklich soweit sein. Man denke nur an die armen Kinder unserer Tage: Sie müssen das Empfinden haben, dass Weihnachten kein Fest ist – sondern eine Jahreszeit. Winter ist, wenn Weihnachten ist. Schlimm ist der Trend des frühen Beginns der „oh du fröhlichen Weihnachtszeit“ für alle im Sternzeichen Skorpion Geborenen: Vor Jahren noch standen ihre November-Geburtstage im Zeichen des heißen Herbstes und kühler Stürme – heute sind ihre Geburtstagsgeschenke eigentlich heimliche Weihnachtsgeschenke. Die armen Verkäuferinnen müssen extra für die Skorpione noch “mal das neutrale Geschenkpapier hervor kramen. Man soll Feste feiern wie sie fallen. Aber nicht schon ewig vorher. Guido Berg

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })