Von Henri Kramer Von Guido Berg: Soll die Promenade Hegelallee asphaltiert werden? PRO Contra

Der warnende Zeigefinger ging schnell nach oben: Kaum ist die Ankündigung in der Welt, den als „Promenade“ deklarierten Mittelstreifen der Hegelallee mit gefärbten Asphalt zu überziehen, damit Fahrradfahrer auf dieser wichtigen Strecke besser fahren können, meldet sich die sonst so verdienstvollen Grünen zu Wort und wollen das Projekt verhindern. Warum aber, wenn alle guten Gründe für eine Asphaltierung der Kies-Sand-Strecke sprechen?

Die Hegelallee ist in der nördlichen Innenstadt für Radler die wichtigste Verbindungsstrecke. Dafür ist die Route aber nicht ausgelegt: Im Sommer staubt die Piste, bei Regen sind die Pfützen breit und tief. Auch für Fußgänger ist das alles ärgerlich, besonders für Mütter mit Kinderwagen, aber auch für Rollstuhlfahrer. Als Alternative gibt es für alle die Huckelpiste in der Gutenbergstraße – also keine.

Mit einer Asphaltdecke gäbe es diese Probleme nicht. Dazu kommt ein wichtiger Sicherheitsaspekt: Bis jetzt müssen auf der „Sandpromenade“ Radler und Fußgänger auf gegenseitige Vorsicht hoffen, weil es keinen extra ausgewiesenen Radweg gibt. Das ist so, weil die Stadt dank der von den Grünen gelobten „wassergebundenen Decke“ keine Radwege aufmalen darf – der Boden entspricht nicht den gesetzlichen Anforderungen.

Sollen so einleuchtende Sicherheitsaspekte schlicht ästhetischen Erwägungen der Asphalt-Gegner unterlegen sein? Müssen in Potsdam auch wichtige Verkehrswege wie die Hegelallee aussehen wie anno dazumal? Sind die nötigen Kosten für die fortlaufende Instandhaltung des Kies-Sand-Weges nicht anderswo viel besser angelegt? Die Asphalt-Verweigerer sollten sich andere Straßen für ihr ehrenwertes Engagement suchen – im Fall der angeblichen Hegelallee- „Promenade“ schießen sie über das Ziel hinaus. Übrigens: Wirklich promenieren lässt es sich ein paar Hundert Meter weiter im Park Sanssouci – ohne Autolärm wie an der Hegelallee.