PRO & Contra: Sollte ein Rauchverbot am Steuer eingeführt werden?
PRO & Contra Rauchverbot am Steuer fordern die Bundestagsabgeordnete Katherina Reiche (CDU) und Verkehrsexperte Peter Danckert (SPD). Es soll helfen, die Anti-Rauch-Kampagne der Bundesregierung ein Stück weiter zu befördern, das Unfallrisiko zu senken und die Straße von glühenden Kippen, die allerorts aus dem Fenster geschmissen werden, zu befreien.
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PRO & Contra Rauchverbot am Steuer fordern die Bundestagsabgeordnete Katherina Reiche (CDU) und Verkehrsexperte Peter Danckert (SPD). Es soll helfen, die Anti-Rauch-Kampagne der Bundesregierung ein Stück weiter zu befördern, das Unfallrisiko zu senken und die Straße von glühenden Kippen, die allerorts aus dem Fenster geschmissen werden, zu befreien. Zugegeben werden muss: Ja, es greift in die Persönlichkeitsrechte jedes einzelnen Rauchers ein. Aber es ist die einzige Möglichkeit der Politik, den Rauchern auch im Privaten zur Genesung zu verhelfen. Die Gegenargumente der Süchtigen sind gesammelt und geballt, aber sie werden es nie verstehen, dass gegen den Krankmacher Dunst und die daraus resultierende Gefahr, sei sie im Straßenverkehr auch nur sekundär, vorgegangen wird. Inwieweit sich ein Rauchverbot für den Fahrer tatsächlich auf die Unfallzahlen auswirken wird, kann vorher keiner sagen. Raucher argumentieren, dafür fehlen wissenschaftliche Nachweise. Ebenso wenig Erkenntnisse gibt es aber darüber, dass sich Rauchen nicht negativ auf das Fahrverhalten auswirkt. Vermutlich kann Rauchen sogar wahrlich ein Genuss sein. Aber das Wort Genuss beinhaltet das Wort Konzentration. Genießen kann nur, wer sich etwas hingibt. Sei es dem Aufsteigen des Rauches, dem Inhalieren oder der Wirkung von Nikotin. Rauchen am Steuer ist aber auch die Zigarette aus der Schachtel nehmen, anzünden, daran ziehen, Asche abschütteln, danach ausdrücken und nebenbai noch lenken, blincken, schalten und Radio bedienen. Daher sollte für jeglichen Verkehr die berühmte Zigarette danach gelten. Weitere politische Initiativen zur Verkehrssicherheit müssen aber eine Temporeglementierung auf Autobahnen beinhalten! Jan Brunzlow Die Insel der Raucher wird immer kleiner: Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden, auf Bahnhöfen, in Kneipen. Jetzt wollen Potsdams CDU-Bundestagsabgeordnete Katherina Reiche und der SPD-Verkehrsexperte Peter Danckert auch noch den Tabakkonsum im Auto verbieten. Das zeugt nicht nur von unaufhaltsamer Reglementierungswut, sondern beschneidet Persönlichkeitsrecht. Das Argument, der Griff zum Glimmstängel lenke am Steuer ebenso ab wie der zum Handy, entbehrt jeder Grundlage. Was beim Telefonieren während der Fahrt ablenkt, ist das Gespräch. Der Zug an der Zigarette hingegen kann entspannen und sogar konzentrationssteigernd sein. Konsequenterweise müsste man dann auch das Essen oder Trinken am Steuer verbieten. Die Entscheidung sollte dem einzelnen überlassen sein, ob er genussvoll beim Autofahren eine rauchen will oder nicht. Der Pkw ist ein ähnlicher Raum wie die eigenen Vier Wände – der bald letzte Bereich, wo man unbehelligt eine Zigarette schmauchen kann. Wenn Rauchern schon das Leben schwer gemacht wird, sollte man ihnen wenigstens irgendwo Gelegenheit geben, den mit Steuern belegten blauen Dunst zu verblasen. Sollten sich aber Reiche und Dankert mit ihrer Idee durchsetzen, bleibt die Frage nach der Kontrollierbarkeit. Mit dem Rauchverbot am Steuer fordern sie auch, die Missachtung unter entsprechende Strafe zu stellen. Noch mehr Arbeit für die Polizei, die dann künftig mit Blaulicht rauchenden Autofahrern nachstellt, die kurz vor Ergreifung schnell das Corpus delicti in den Aschenbecher drücken. Ein Nachweis, dass gerade noch gequalmt wurde, wird schwieriger zu erbringen sein als Alkohol oder mobil telefonieren am Steuer. Nicola Klusemann
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