Landeshauptstadt: Sonnabends bis 24 Uhr einkaufen
„Tourismuspreis des Landes“ 2006 an Förderverein Pfingstberg Stadt will längere Ladenöffnungszeiten und Wassertourismus weiter ausbauen
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Nicht alle Händler und Gastwirte zeigten sich am Donnerstagabend beim Treff der AG Innenstadt begeistert, dass es am Brandenburger Tor während der Weltmeisterschaft vom 9. Juni bis 9. Juli lange Fußballnächte geben wird. Doch die meisten begrüßten das Event mit Großleinwänden rechts und links des Tores (PNN berichteten), mit Sitz- und Stehplätzen auf dem Torvorplatz für bis zu 2000 Anhänger des runden Leders und einem ukrainischen Markt auf dem Luisenplatz. Und sie wollen sich durch längere Öffnungszeiten an dem Spektakel beteiligen. Von einer Kernöffnungszeit zwischen 10 und 22 Uhr an Werktagen war die Rede, an den Samstagen wird sogar eine Ladenöffnung bis 24 Uhr erwogen und am Sonntag soll von 14 bis 19 Uhr geöffnet sein.
Gelockerte Öffnungszeiten wie ein Kurbad dürfen die Händler der gesamten Innenstadt ohnehin künftig in Anspruch nehmen. Die Genehmigung des Landes dafür liege laut Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) inzwischen vor, die Stadtverordneten haben einer entsprechenden Beschlussvorlage zuletzt ebenfalls zugestimmt. Dies sei ein Pfeiler, die Attraktivität der Stadt für Touristen zu erhöhen, sagte Jakobs gestern auf der Internationalen Tourismus-Börse in Berlin. Nach dem Touristen-Rekordjahr 2005 mit 716 186 Übernachtungen von 316 680 Gästen peile die Landeshauptstadt in den nächsten vier Jahren die Millionenmarke bei den Übernachtungszahlen an, so Jakobs.
Noch in diesem Jahr sollen weitere Gespräche geführt werden, um die kürzlich auf der „Boot“ in Düsseldorf präsentierten Wasserwanderkarten für Potsdam und die Region vorzustellen. „Das Angebot muss mindestens bis Brandenburg und Berlin ausgebaut werden“, sagte Jakobs. Dazu bedarf es einer „noch engeren Zusammenarbeit mit Umlandgemeinden und Städten“. Vor allem im Segment der Hausboot-Vermietung sieht Tourismus- Chef Dieter Hütte noch erhebliches Potenzial für Potsdam. Der Geschäftsführer des Potsdam Tourismus Service erklärte, Interesse daran würden vor allem die Franzosen zeigen, doch seien die hiesigen Kapazitäten zu gering und reichten gerade aus, den heimischen Markt zu bedienen.
Unterdessen wurde der Förderverein Pfingstberg e.V. in Potsdam gestern Abend von Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns (CDU) mit dem Tourismuspreis 2006 des Landes Brandenburg geehrt. Die Nutzung des Pfingstberges mit dem sanierten Belvedere befördere die kulturtouristische Ausrichtung des Tourismus in Potsdam und Brandenburg auf besondere Weise, begründete die Jury ihre Entscheidung. Der mit 2500 Euro dotierte „Tourismuspreis für innovative Dienstleistungen und Marketing“ wird seit sechs Jahren ausgeschrieben. In diesem Jahr gab es 22 Projektbewerbungen, vier wurden ausgezeichnet. Den zweiten Preis erhält laut Ministerium die TeamGeist GmbH in Blossin; den dritten Preis teilen sich die Projekte „aquamediale“ in Lübben und die Spreewaldkonzerte in Lübbenau. jab/dif
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