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Landeshauptstadt: Sorge um Polizeipräsenz

In Werder wird Erhalt der Vollzeit-Wache gefordert Beelitz bald ohne Autobahnpolizei

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Werder (Havel) / Beelitz - Den Erhalt der Werderaner Polizeiwache mit einem 24-Stunden-Dienst hat gestern der CDU-Ortsverband gefordert. Anlass ist die anstehende Standortreform bei der Landespolizei. Vor dem Hintergrund von Sparzwängen und geplantem Stellenabbau ist unter anderem vorgesehen, an mehreren Standorten im Land nur noch sogenannte Tageswachen zu besetzen. Nach 19 Uhr sollen die Funkstreifenwagen in diesen Bereichen dann von größeren Wachen in der Nähe geführt werden. Die Gewerkschaft der Polizei befürchtet, dass im Zuge der Reform von derzeit 50 Vollzeit-Wachen im Land Brandenburg nur noch 22 bis 23 übrig bleiben könnten.

Jüngste Berichte, dass das Modell der Tageswache auch in Werder eingeführt werden könnte, würden den CDU-Ortsverband mit großer Sorge erfüllen, erklärte deren Pressesprecher Christian Große gestern gegenüber den PNN. „Wir fordern den Innenminister auf, von solchen Plänen großen Abstand zu nehmen“, so Große. Zu beachten sei, dass Werder als größte Stadt im Landkreis auch überregionale Aufgaben für die Umlandgemeinden wahrnehme. „Die Beamten leisten einen, gerade innerhalb der Nachstunden, unerlässlichen Beitrag für die Stadt und die Umlandgemeinden“, erklärte Große und warnte vor einem „kalten Winter mit vielen Protesten“.

Als Kandidat zumindest für die Einführung einer Tageswache gilt auch die Stadt Beelitz. Dort wurde ber+eits im vergangenen Jahr das Kripo-Regionalkommissariat auflöst. Derzeit sind in Beelitz zusätzlich noch Teile der Autobahnpolizei angesiedelt, die jedoch laut Innenministerium künftig am Rastplatz Michendorf-Süd konzentriert wird. Im kommenden Jahr soll dort mit dem Bau einer neuen Autobahnwache begonnen werden. Bürgermeister Thomas Wardin (SPD) hofft dennoch auf eine unverminderte Polizepräsenz in Beelitz. Schließlich habe sich auch die Stadt in den vergangenen Jahren an den Investitionen für die Polizeiwache beteiligt, so Wardin.

Der Sprecher des Innenministeriums, Ingo Decker, erklärte gestern gegenüber den PNN, dass im Zuge der Standortreform unter anderem die Einrichtung von Tageswachen geprüft werde. Dass es bereits konkrete Pläne für Werder (Havel) und Beelitz gebe, wollte er nicht bestätigen. Das Ministerium unter der neuen Führung von Rainer Speer (SPD) wolle sich Zeit nehmen, um die Situation zu prüfen und bis Mitte des nächsten Jahres ein Gesamtstrategiekonzept zu erarbeiten. Dabei müssten Demografie- und Kriminalitätsentwicklung in den jeweiligen Bereichen genau analysiert werden. „Es ist deutlich zu früh, jetzt schon über einzelne Standorte zu sprechen“, so Decker. Im Zuge der anstehenden Reform seien erste Gespräche mit den Gewerkschaften und in den Polizeipräsidien geführt worden. Weitere Runden seien auch in den einzelnen Schutzbereichen geplant. „Ziel ist es, mit der Polizei möglichst schlagkräftig und dezentral vor Ort zu sein“, so Decker. Hagen Ludwig

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