Landeshauptstadt: Sorge um Schlosspark

Park Sanssouci - Ausgerechnet die Touristen gefährden den Touristenmagneten Sanssouci. So lautet der Vorwurf der Potsdamer CDU-Kreischefin Katherina Reiche in einem Brief an Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD). Der Verkehr der vielen Sightseeing-Busse in der Maulbeerallee, die direkt durch den Park führt, ist aus Reiches Sicht nicht ausreichend reguliert: Das enorme Busaufkommen gefährde die Straßensubstanz und die historischen Bauten. Reiche fordert vom Rathaus eine Analyse der Belastungen und ein Straßennutzungskonzept rund um den Park Sanssouci.

In der Tat bestehe ein „gewisses Spannungsverhältnis“ zwischen dem Erhalt des Weltkulturerbes und den touristischen Dienstleistungen, räumt Stadtsprecher Stefan Schulz auf PNN-Anfrage ein. Ein Straßennutzungskonzept liege in Form eines städtischen Touristenbuskonzeptes bereits vor, erklärt er. Dieses bestätige die zum Teil asphaltierte und gepflasterte Maulbeerallee als empfohlene Straße für Reisebusse. Das von der Berliner Ingenieursgesellschaft Hoffmann Leiuchter 2010 erstellte Konzept begründet den Freifahrtschein für Reisebusse in der Maulbeerallee mit deren attraktiver Lage: Von dort habe man den schönsten Überblick und die direkte Anbindung an den großen Busparkplatz direkt an der Historischen Mühle.

Die Schlösserstiftung kann Reiches Sorgen nicht ganz nachvollziehen: „Eine konkrete Gefährdung ist uns nicht bekannt, wir sehen keinen Handlungsbedarf“, sagte Sprecherin Tina Schümann den PNN. Die Stiftung setze ihren Fokus weniger auf das Weltkulturerbe, sondern auf die Themen Besucherströme, Verkehrssicherheit und Besucherlenkung. Der Masterplan zur Rettung von Welterbestätten der Schlösserstiftung sieht als einen zentralen Bestandteil aber auch die Rettung der historischen Bausubstanz vor. Die CDU-Kreischefin will den Stiftungsrat bitten, das Thema nochmals gesondert bei der nächsten Sitzung des Rates im Frühjahr 2013 zu besprechen, wie sie den PNN sagte. es