zum Hauptinhalt
Brachten Turbine in München durch ihre Treffer nach vorn: Mannschaftskapitän Jennifer Zietz (re.) und Leni Larsen Kaurin. Am Schluss reichte es dennoch nur zu einem Unentschieden.

© Jan Kuppert

Von Erhart Hohenstein: Sorglosigkeit kostete zwei Punkte

In München drehte der 1. FFC Turbine ein 0:2 zum 3:2 – um doch noch den Ausgleich zu kassieren

Stand:

Die letzten vier Partien zwischen Bayern München und dem 1. FFC Turbine Potsdam endeten mit Siegen für die Löwinnen – diesmal brachte der Deutsche Meister durch ein 3:3 einen Punkt aus der bayerischen Landeshauptstadt mit. In der Tabelle fiel er auf Rang 3 zurück.

Sogar ein Sieg wäre möglich gewesen, denn die Potsdamerinnen hatten vor 1020 Zuschauern im Sportpark Aschheim einen 0:2-Rückstand in eine 3:2-Führung umgewandelt. Doch diese Energieleistung blieb unbelohnt. Zwei Minuten vor dem Abpfiff schloss Vanessa Bürki einen Konter aus vier Metern Entfernung mit einem Schuss ins lange Eck ab – 3:3.

Vor dem Spitzenspiel Vizemeister gegen Meister hatte der Münchener Trainer Günter Wörle auf zehn verletzte Bayern-Spielerinnen hingewiesen und Turbine deshalb von vornherein auf den Favoritenschild gehoben. Das schien sich zu bestätigen, als die Gäste von Anpfiff an die Bayern unter Druck setzten. Bis zur 12. Minute hatte allein Anja Mittag drei gute Chancen, scheiterte aber an Torhüterin Schmetz. Besser machte es Bianca Rech, die eine Flanke zum 1:0 für die Gastgeberinnen einschoss (30.). Danach begannen bei den „Turbinen“ die Nerven zu flattern. Mit zerfahrenem Spiel und vielen Fehlpässen brachten sie die Bayern immer wieder in Ballbesitz. Folgerichtig gelang Julia Simic mit einem Schuss unter die Querlatte das 2:0 (63.).

In solch einer Situation braucht jede Mannschaft einen starken Kapitän, und den haben die Potsdamerinnen. Jennifer Zietz, in der Abwehr durch die Einwechslung von Viola Odebrecht abgesichert, marschierte jetzt nach vorn. Von Lira Bajramaj klug eingesetzt, egalisierte sie mit zwei platzierten Schüssen (63., 74.) den Vorsprung der Bayern. Wie schon bei Odebrecht hatte Trainer Schröder auch mit der Einwechslung von Leni Larsen Kaurin (78.) die richtige Nase, denn die Norwegerin brauchte nur vier Minuten, um nach Vorlage von Mittag Turbine vermeintlich auf die Siegerstraße zu schießen (82.). Doch die nun einsetzende Sorglosigkeit wurde mit dem Dämpfer zum 3:3 bestraft.

Trainer Bernd Schröder: „Dass meine Spielerinnen mit großem Kampfgeist das Spiel nie verloren gaben, ist zu loben. Dass sie in den Schlussminuten durch der Unkonzentriertheit der Abwehr den Sieg noch aus der Hand gaben, hat mir natürlich nicht gefallen.“

Bereits am Mittwoch, dem 7. Oktober, steht für die „Turbinen“ die nächste Pflichtaufgabe an. In der Champions League trifft die Mannschaft in der Runde der letzten 16 Teams um 19 Uhr im Karl-Liebknecht-Stadion auf den finnischen Meister FC Honka Espoo. Im Hinspiel hatte es einen 8:1-Erfolg gegeben.

1. FFC Turbine: Schumann; Schmidt, Draws, Peter; M. Kerschowski (61. Kemme), Zietz, Keßler, Schröder (63. Odebrecht); Bajramaj, Mittag, Wich (78. Kaurin).mit dpa

Erhart Hohenstein

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })