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Landeshauptstadt: Sozialarbeit an Schulen gesichert

Die Stadt will Kinder von einkommensschwachen Familien 2014 weiterfördern – auch ohne Bundesgeld

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Die Stadt Potsdam wird auch im kommenden Jahr Projekte der Sozialarbeit an Schulen weiterfördern. Dafür will sie etwa 300 000 Euro aus dem Bildungs- und Teilhabepaket, die im Jahr 2012 nicht ausgegeben wurden, verwenden, teilte die Verwaltung mit. Bislang sollten die vom Bund geförderten und auf zwei Jahre angelegten Projekte Ende des Jahres auslaufen.

Das Bildungs- und Teilhabepaket des Bundes sieht vor, Kinder aus einkommensschwachen Familien finanziell zu unterstützen – sei es durch die Bezuschussung von Mittagessen, Klassenfahrten oder individueller Lernförderung. Gleichzeitig stehen den Kommunen Gelder für die Schulsozialarbeit zur Verfügung – in Potsdam waren das seit 2012 jährlich 613 000 Euro. Die Stadt förderte damit Projekte von Jugendhilfeträgern zur Suchtprävention, zur Konfliktlösung, zur Theaterpädagogik oder zur Entwicklung von Medienkompetenz. Die Gelder sind bis zum 31. Dezember befristet, eine weitere Finanzierung hat die Bundesregierung bislang nicht vorgesehen.

Potsdam hat in diesem Jahr 14 Projekte gefördert, fünf davon seien bereits planmäßig beendet worden, heißt es von der Stadtverwaltung. Neun Projekte sollen auch im nächsten Jahr gefördert werden, bestätigte die Stadtverwaltung auf PNN–Anfrage.

Auch die Projektträger gehen von einer Verlängerung aus – auch wenn der offizielle Bescheid noch nicht vorliegt: „Wir wissen das inoffiziell und gehen davon aus, dass wir unser Projekt weiterführen können“, sagte etwa Uwe Rühling vom Jugendhilfeträger Kubus – Betreiber des Treffpunkts Freizeit am Neuen Garten –, der unter anderem theaterpädagogische Projekte an Schulen betreut. „Für uns als Einrichtung ist das erst mal befriedigend für den Augenblick, aber trotzdem haben wir auch künftig Verhandlungsbedarf“, so Rühling. Denn seit Jahren habe es keine finanzielle Aufstockung gegeben, obwohl Personalkosten und Betriebskosten stiegen. Dass die Stadt die Förderung für die Projekte übernimmt, hält Rühling für sinnvoll. So sei eine Lösung gefunden worden, bis der Bund neue Gelder in Aussicht stellt. Weder Schulen noch Jugendhilfeträger könnten solche Sozialprojekte selbst finanzieren.

Das Projekt „Gewaltfreies Leben lernen“ des Sozial-Therapeutischen Instituts Berlin-Brandenburg e. V. (STIBB) wird ebenfalls weitergefördert. Es habe eine allgemeine Zusage gegeben, so die Leiterin Annelie Dunand. „Es ist wichtig, dass Kontinuität da ist.“ Schließlich werde die Gewaltprävention von 16 Potsdamer Schulen angenommen. „Die Stadt gibt sich große Mühe, Gelder zielgerecht einzusetzen und Kinder und Jugendliche zu fördern“, lobt Dunand. Kritik hingegen kommt vom Grünen-Stadtverordneteten Andreas Menzel. Weder gebe es nachvollziehbare Zahlen noch eine Evaluierung der Projekte. Menzel fordert, dass nur Projekte, die sich bewährt haben, weitergeführt werden.

Anstelle der Bundesmittel bekommt einzig das Projekt „Mädchenzukunft“ des Mädchentreffs Zimtzicken 2014 eine dauerhafte Förderung in Höhe von jährlich 50 000 Euro durch die Stadt. Seit Jahren kämpfte das Frauenzentrum um eine finanzielle Absicherung des Projekts, das 2009 mit dem Integrationspreis der Stadt ausgezeichnet wurde. giw

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