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Landeshauptstadt: Sozialer Kitt fürs Zeugnis

Potsdamer Verein hilft zusammen mit Berliner Stiftung versetzungsgefährdeten Schülern

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„Da gab es einen Schüler, der in elf Fächern schlechter als Vier abschnitt – also alles Fünfen oder Sechsen. Da dachten wir: ‚Das wird sehr schwierig.’ Aber am Ende des Projekts waren alle Sechsen weg, nur noch ein oder zwei Fünfen, und der Schüler hat die Klasse geschafft.“

Nicole Kossack ist sichtlich zufrieden mit dem jetzt zu Ende gegangenen Schulprojekt „Für die Zukunft-Fertig-Los!“, das 15 von 18 versetzungsgefährdeten Schülern aus der Lausitz, Wünsdorf und Königs Wusterhausen den Sprung in die nächste Klasse ermöglicht hat. Es ist eine Gemeinschaftsarbeit der Stiftung Sozialpädagogisches Institut Berlin (SPI) und dem Potsdamer Verein Manne e.V., der schon seit vielen Jahren in Potsdam und Brandenburg erfolgreich Jugendarbeit leistet: Nicole Kossack ist Bildungscoach vom SPI und führte im Rahmen des Projekts viele Gespräche, nicht nur mit den Schülern, sondern auch mit Lehrern und Eltern: „Es geht vor allem darum, ein soziales Netzwerk um die Jugendlichen aufzubauen, damit sie wissen, von wo sie überall Unterstützung bekommen und auch einfordern können.“ Dazu gehören vor allem die von Manne e.V. organisierten mehrtägigen Camps, in denen die Schüler im April und Juni zusammen an Hochseilen geklettert sind, über Ängste und Hoffnungen geredet oder Nachtwanderungen unternommen haben. Manne e.V., der vor allem auf die Jungenarbeit spezialisiert ist, hat viel Erfahrung damit, jugendliches Selbstvertrauen zu fördern. So ging es in den Camps besonders um die Bewältigung von Teamaufgaben, zum Beispiel ein Floß zu bauen, das auch alle Teammitglieder trägt. Ein Vater war von dem Erfolg so begeistert, dass er eine Liste erstellt hatte, die für die Fortführung des vom Bund finanzierten Projektes plädiert – alle Beteiligten haben unterschrieben. Auch die Schulleitungen waren sehr angetan von der Arbeit von Manne e.V. und der SPI, und haben Empfehlungsschreiben verfasst. Bislang ist das Projekt aber nur durch Restgelder finanziert worden, die beim Bildungshaushalt übrig geblieben sind. Ob „Für die Zukunft-Fertig-Los!“ eine Neuauflage erhält oder eine permanente Institution wird, ist trotz des überraschenden Erfolges noch ungewiss. Erik Wenk

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