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Landeshauptstadt: „Sozialer Wohnungsbau“ für Gefiederte Der wöchentliche Gartentipp für PNN-Leser

Im Frühling ist die richtige Zeit, um etwas gegen die Wohnungsnot der heimischen Vogelwelt zu tun. Doch beim Bau und bei der Aufhängung von Vogelnistkästen lassen sich schon einige Fehler machen – oder vermeiden: Nistkästen sind für Höhlenbewohner gedacht, die in ausgeräumten Grünanlagen und Gärten kaum noch natürliche Brutgelegenheiten finden.

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Im Frühling ist die richtige Zeit, um etwas gegen die Wohnungsnot der heimischen Vogelwelt zu tun. Doch beim Bau und bei der Aufhängung von Vogelnistkästen lassen sich schon einige Fehler machen – oder vermeiden: Nistkästen sind für Höhlenbewohner gedacht, die in ausgeräumten Grünanlagen und Gärten kaum noch natürliche Brutgelegenheiten finden. Ein gleichwertiger Ersatz für die vielerorts verschwundenen morschen Bäume sind sie allerdings nicht, denn altes Holz bietet auch zahllosen Kleintieren Unterschlupf, die wiederum Vögeln als Nahrung dienen. Im Garten stellen Nistkästen jedoch eine Bereicherung dar und bieten eine gute Gelegenheit, Kinder an die Natur heranzuführen. Beim Bau sollte heimisches, nicht mit chemischen Holzschutzmitteln behandeltes Holz verwendet werden. Die Innenseiten des Nistkastens sollten ungehobelt und rau, die Bodenfläche mindestens zwölf mal zwölf Zentimeter groß sein. Konstruktionen aus Plaste oder Blech sind nicht atmungsaktiv und können bei Hitze zu tödlichen Fallen werden. Gut geeignet sind dagegen Nistkästen aus Holzbeton und Styroporbeton, da sie nicht verwittern und gut isolieren. Die Nistkästen sollten mit dem Flugloch in Richtung Ost oder Südost in Höhe von zwei bis vier Metern an Stämmen, Ästen oder an der Hauswand angebracht werden. Keinesfalls sollten sie der prallen Sonne ausgesetzt sein. Die Aufhängung mehrerer Kästen, die unterschiedlich große Fluglöcher besitzen, in einem Garten ist sinnvoll. Nistkästen mit gleich großer Einflugöffnung sollten im Abstand von zehn bis 15 Metern aufgehängt werden. Nisthöhlen bevorzugen folgende Vögel: Die Kohlmeise braucht ein Einflugloch von 32 bis 34 Millimeter Durchmesser, Blaumeise (26-27), Kleiber (45 mal 30 oval), Star (45), Trauerschnäpper (32-34), Gartenrotschwanz (45 mal 30 oval) sowie der Feldsperling (32-34). Halbhöhlen wollen der Hausrotschwanz und die Bachstelze. Auch wenn nicht in jede Nisthilfe ein Vogelpärchen einzieht: Umsonst war das Anbringen nicht. Mitunter dienen die Kästen als Schlafhöhle oder Fledermausunterschlupf. Wer eine Nisthöhle ständig unter Kontrolle hat, beseitigt das alte Nest am besten gleich nach dem Ausfliegen der Jungen. Ansonsten sollte der Kasten wenigstens einmal im Jahr, am besten im September oder im Oktober, gereinigt werden. Grundsätzlich sollte man Nistkästen nur dort anbieten, wo die Vögel auch genügend Nahrung finden – also nicht in Betonwüsten und totgespritzten Ziergärten. Heidrun Schöning, NABU Brandenburg Internet: www.NABU.de

Heidrun Schöning

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