Landeshauptstadt: Sozialwerk gesichert
13500 Euro Fördergeld zum 15. Geburtstag
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13500 Euro Fördergeld zum 15. Geburtstag Zum 15. Geburtstag des Sozialwerk e.V. kam Ministerpräsident Matthias Platzeck am Sonnabend nicht mit leeren Händen in die Geststätte „Seekrug“: Er brachte zu Zusage über eine Förderung in Höhe von 13 500 Euro mit. Diese Botschaft löste bei Reinhard König, Geschäftsführer des Blinden- und Sehschwachenverbandes, Erleichterung aus. 10 000 Euro des Zuschüsses kommen aus Lottomitteln des Landes Brandenburg, 3500 Euro verspricht die Sozialbeigeordnete der Stadt, Elona Müller. Vor den zahlreich erschienenen Geburtstagsgästen sagte sie: „Ich bin mir sicher, dass die Stadtverordneten zustimmen. Soziale Träger werden in Potsdam trotz Haushaltsdefizit nicht fallen gelassen.“ Zwar gebe es längst keine Entwarnung, aber die Mittel für die Träger der Selbsthilfegruppen würden im Gegensatz zum vergangenen Jahr für 2006 wieder aufgestockt. 570 000 Euro würden gebraucht, um die sozialen Sicherung aufrecht zu erhalten. Die Erleichterung über die dringend benötigte Finanzspritze, welche vor allem der Arbeit der Geschäfts-, Beratungs- und Informationsstelle des Blinden- und Sehschwachenvereins am Alten Markt 10 zugute kommt, war auch Dr. Dirk-Peter Schulze anzumerken. Der Chef der Augenabteilung im Klinikum Ernst von Bergmann ist seit elf Jahren Vorsitzender des Sozialwerkes. An das Hin und Her bei der Finanzierung für die Beratungsarbeit hat er sich beinahe gewöhnt. Jährlich auf’s Neue käme diese Zitterpartie auf ihn zu. „Aber wir haben es immer wieder geschafft, unsere Arbeit für die blinden und sehschwachen Menschen in Potsdam fortzusetzen“, sagte Dr. Schulze. Vor allem habe sich der Verein in 15 Jahren „von der Betreuung am Bett nach draußen entwickelt“. Mit 20 Mitgliedern begann das Sozialwerk in der Wendezeit und entwickelte sich im Laufe der 15 Jahre zu einem öffentlichkeitswirksamen Verein mit 350 ehrenamtlichen Mitgliedern. Aus dem spontanen Engagement einzelner ist in 15 Jahren Sozialwerk das starke Gefühl gewachsen, füreinander da zu sein. Und das wurde am Geburtstag bei Kaffee, Kuchen sowie den Gesängen des Babelsberger Männerchores in fröhlicher Stimmung gefeiert. Jedoch nicht ganz und gar sorgenfrei. So bezeichnete der Behindertenbeauftragte des Landes Brandenburg, Rainer Kluge, die Fortsetzung der sozialen Arbeit im Land durchaus als „problematisch“. „Es ist kein Geld da“ sei für ihn ein allgemeines Schlagwort, zumal der Landeshaushalt seit Jahren ein stetiges Volumen von 10,3 Milliarden Euro aufzuweisen habe. Die Veränderungen im Landespflegegeldgesetz hätten immer nur ein Ziel: Kürzungen. Der Vater des Ministerpräsidenten, HNO-Arzt Dr. Hans Platzeck, war übrigens vor 15 Jahren derjenige, der Reinhard König, den damaligen Leiter des Blindenheimes in der Ludwig-Richter-Straße zuerst ansprach: „Wir müssen uns kümmern, um jeden einzelnen Menschen.“ Das hat König nie vergessen und es zur Maxime seiner Arbeit als Geschäftsführer des Sozialwerkes für die rund 280 blinden und sehschwachen Menschen in Potsdam gemacht. be
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