Landeshauptstadt: Sozialwerk plant Low- Vision-Center Beratung für Blinde und Sehbehinderte
„Wir planen ein Low-Vision-Center“, erklärte Reinhard König. Der Geschäftsführer des Sozialwerkes Potsdam e.
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„Wir planen ein Low-Vision-Center“, erklärte Reinhard König. Der Geschäftsführer des Sozialwerkes Potsdam e. V. stellte die Idee am Sonnabend bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung vor. Seit Januar arbeitet die dem Verein angeschlossene Beratungs- und Informationsstelle für Blinde und Sehbehinderte an einem Konzept für ein Low-Vision-Center. Hier können sich die Klienten über Hilfe und Organisation des Lebens bei Erblindung oder auch Leistungen und Antragsmodalitäten informieren.
„Der Vorteil besteht darin, dass die Beratung Firmen-unabhängig und an keinen Kauf gebunden ist", ergänzt Stephanie Seidel von der Beratungsstelle. In vielen Bundesländern gebe es ein solches Angebot. In Berlin beispielsweise trage der Senat die Kosten dafür. Für Brandenburg werde das ebenfalls angestrebt, so Seidel. Noch stehe man in Verhandlungen mit dem Brandenburgischen Ministerium für Gesundheit und Soziales. Im Moment sei noch ungewiss, ob und wann das Low-Vision-Center Wirklichkeit werde.
Auch lobte der Geschäftsführer den guten Kontakt des Sozialwerkes mit der Stadt. Einerseits sei der Verein im Behindertenbeirat vertreten. Andererseits arbeite er unter anderem am Verkehrssystem der Landeshauptstadt mit und setze sich speziell für die Belange der behinderten, sehbehinderten und blinden Menschen ein. Ein Schwerpunkt seien die Umsteigemöglichkeiten und Verbindungen, erklärte König.
Im Mittelpunkt der Vereinsarbeit habe 2005 der kostenlose Parkeintritt gestanden. Denn, so König, die behinderten, sehbehinderten und blinden Menschen nutzten die Anlagen der Preußischen Stiftung Schlösser und Gärten zur Erholung und nicht aus touristischem Interesse. „Das steigert ihre Lebensqualität.“ Diesbezüglich stehe der Verein derzeit im Gespräch mit der Schlösserstiftung.
Das Sozialwerk Potsdam e. V. vereinigt derzeit 350 Mitglieder. Gut 90 überwiegend Frauen kamen zur diesjährigen Jahreshauptversammlung in die Gaststätte Doreamus hoch über den Dächern der Stadt. Bereits mit dem Jahresbeginn konnte der Verein am Sonnabend sieben neue Mitglieder aufnehmen. Zur Begrüßung gab es langstielige porzellanfarbene Rosen und ein Statut. Pro Jahr treten laut König durchschnittlich bis zu zwölf Frauen und Männer dem Verein bei. Ulrike Strube
Ulrike Strube
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