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Potsdams Linke ist zerstritten.

© dpa/Christoph Soeder

Spaltung der Potsdamer Linken: Nur Verlierer

Die Teilung der Genossen kommt nicht völlig überraschend - das sind die Gründe.

Ein Kommentar von Henri Kramer

Die Spaltung der Linke-Fraktion im Potsdamer Stadtparlament produziert unter den Genossen nur Verlierer. Einmal sind die verbliebenen Linken natürlich geschwächt, ihr Einfluss in der rot-grün-roten Rathauskooperation wird vermutlich geringer.

Noch dazu droht der Partei, dass sie einen ihrer prominentesten Köpfe dauerhaft verliert, den früher unumstrittenen Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg – der sich klar gegen einen angestrebten Rauswurf seines Fraktionskollegen Ralf Jäkel positioniert hat und damit auch die Spaltung erst möglich machte.

Doch droht Scharfenberg nun selbst der Sturz in die politische Bedeutungslosigkeit, sollte er am Ende in einer kleinen Fraktion mit Jäkel in der Rathaus-Opposition landen.

Zugleich kommt dieser offene Bruch nicht völlig überraschend, weil bei den Linken schon länger eigentlich drei Fraktionen zu beobachten waren: eine moderate Seite um die Fraktionsführung, eine linkere Strömung rund um die Landtagsabgeordnete Isabell Vandré und eben Traditionalisten wie Scharfenberg und Jäkel, die zum Beispiel bei Verkehrsthemen regelmäßig mit dem autokritischen Rest der Fraktion über Kreuz gerieten. Jäkels Ja-Stimme für einen AfD-Antrag war da der letzte Anstoß, der diese ohnehin fragile Fraktion zerbrechen ließ.

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