Sport: Spannung im Eiskanal
Potsdamer SC-Athleten beim Bob-Weltcup auf vorderen Plätzen
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Potsdamer SC-Athleten beim Bob-Weltcup auf vorderen Plätzen Von Henner Mallwitz Nein, so richtig konnten die beiden wahrlich nicht ausspannen. Am Tag nach dem dritten Platz bei den Bob-Europameisterschaften in Altenburg saßen die Potsdamer Brüder Andreas und Stefan Barucha schon wieder im Auto. Zusammen mit Matthias Höpfner und Marc Kühne waren die beiden im Vierer-Bob zu Bronzeehren gefahren und hatten gestern auf der Autobahn nach Innsbruck viel Zeit, alles Revue passieren zu lassen. „Das Rennen war eine super Sache, und auch der vierte Platz in der Weltcup- Wertung freut uns sehr“, sagte Stefan Barucha. Eines habe bei der Entscheidung bestimmt besonders geholfen: „Unser Vater Uwe stand an der Strecke und hat die Daumen gedrückt“, so der Potsdamer. „Er ist schon oft zu Wettkämpfen mitgekommen und hat uns den Rücken gestärkt.“ Auch diesmal war er extra übers Wochenende zu seinen Söhnen gefahren – gestern hatte den stolzen Vater bereits die Arbeit wieder. „In diesem Jahr ist die Konkurrenz sehr stark“, befand Stefan nach den Rennen im Vierer-Bob. „Das wird bestimmt noch eine ganz spannende Saison.“ Allerdings gehe das zu absolvierende Weltcup- und EM-Programm ziemlich an die Substanz: Ein Wettkampf folgt auf den nächsten. Während die Barucha-Brüder bereits gestern nach Österreich fuhren, wo am kommenden Wochenende bereits das nächste Weltcup-Rennen stattfindet, blieb der Potsdamer SC-Athlet Thomas Pöge gestern noch in Oberhof. Am Tag zuvor hatte er im Vierer-Bob mit André Lange, René Hoppe und Martin Putze EM-Silber und den dritten Platz beim Weltcup erkämpft. „Eigentlich war ja Kevin Kuske für die Position drei vorgesehen“, so der Anschieber. „Wegen seiner Verletzung bin ich eingesprungen; Zeit zum Training blieb da natürlich nicht mehr viel.“ Einige Einsteigeübungen am Sonnabend, und schon ging“s ab in den Eiskanal. „Zwar hat jeder mit dem Sieg geliebäugelt, aber auch über den zweiten Platz haben wir uns sehr gefreut.“ In Innsbruck wird das Vierer-Team in unveränderter Besetzung an den Start gehen – dort, so Pöge, sei wieder alles möglich. Bis zum Start in Österreich hofft er mit seinen Mitstreitern, dass der Schlitten wieder in Ordnung ist. Der wird derzeit beim Institut für Forschung und Entwicklung von Sportgeräten (FES) unter die Lupe genommen, denn mit seiner Gleitfähigkeit waren Pöge und Co. nicht voll zufrieden. „Während die anderen im unteren Teil schneller wurden, ließen wir im Tempo nach.“ Trotzdem brachte es der Schlitten auf immerhin 127 km/h. Auf die Potsdamer Athleten – unter ihnen auch Mirko Pätzold, der im Weltcup auf den siebenten Platz kam – wartet vorerst bis Weihnachten ein volles Programm. „Ich bin erst einen Tag vor Heiligabend wieder zu Hause in Potsdam“, sagt Pöge. „Mit dem Geschenkekauf wird“s da schwer. Aber das nehme ich für die Herausforderung hier gern in Kauf.“
Henner Mallwitz
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