
© privat
Sport: Spannung pur beim Stabhochsprung
Wie Potsdams Leichtathleten in Tallinn mit einem kräftigen Endspurt Schul-Weltmeister wurden
Stand:
Carlo Paech machte es spannend in Tallinn. Fast drei Stunden ließ der 16-Jährige bei der Leichtathletik-Weltmeisterschaft der Schulen die Konkurrenz und sein Team der Potsdamer Sportschule an der Stabhochsprunganlage warten. Erst als mit dem Spanier Manel Miralles auch der letzte Gegner an 4,60 Metern gescheitert war, erst da griff auch er zum Stab und ließ 4,80 Meter auflegen. Zweimal sprang der Athlet des SV electronic Hohen Neuendorf unter der Latte durch, ehe er sie mühsam überwandt, locker und cool die 5,00 Meter überquerte und dann dreimal am neuen Schul-WM-Rekord von 5,10 Metern scheiterte. Damit hatte Paech seine bis dahin auf Platz drei hinter dem Iran und China stehende Mannschaft plötzlich nach ganz vorn gebracht. Fast müßig zu erwähnen, dass der bei Thoralf Neumann trainierende Sportschüler auch die abschließende Schweden-Staffel mitlief, in der er über 100, Danny Goldmann über 200, Felix Maidhof über 300 und Fabian Förster über 400 Meter den WM-Titel mit 761 Punkten endgültig vor der Gholamreza-Takhti-Schule Teheran (672) und der Sportschule Castellon (Spanien/ 657) sicherten (PNN berichteten). Vorher hatten schon die Diskuswerfer Matthias Fischer (52,79) und Phillip van Dijck (52,75) je 91 von maximal 100 Punkten für die Mannschaft erkämpft.
„Das war ein Riesenerfolg für uns“, erklärte Potsdams Sportschul-Leiter Rüdiger Ziemer jetzt nach der Rückkehr aus Estland, wo das Potsdamer Mädchen- Team Vierter hinter Schulen aus der Türkei, China und England geworden war. „Unsere Schüler haben sich in diesem Wettkampf von rund 500 Aktiven aus 26 Nationen als eine Mannschaft mit guter Ausstrahlung und großem Teamgeist präsentiert, die neben dem WM-Gold auch viele Sympathien gewann.“ Bei einer großen Kulturshow aller Schulen tanzten die Potsdamer zu Beethovens 5. Sinfonie.
Mit den Leichtathleten, die erstmals WM-Gold gewannen, stellt die Sportschule Potsdam nach den Schwimmern und Fußballerinnen zum dritten Mal in diesem Jahr Schul-Weltmeister. Damit gilt sie als erfolgreichste Sportschule Europas 2009. „Das gelang auch dank der hohen individuellen Förderung der Sportler an unserer Schule“, so Rüdiger Ziemer. Und dank der hiesigen Übungsleiter. Die Trainer Axel Richter und Thomas Schelk fuhren mit einem Kleintransporter 1589 Kilometer bis Tallinn – und später nonstop zurück –, um die nötigen Stabhochsprung-Stäbe zum WM-Ort zu bringen. Carlo Paech dankte es ihnen mit 5,00 Metern. Michael Meyer
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: