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Sport: Spargel vorm Spitzenspiel

Spitzenreiter Turbine Potsdam empfängt morgen Verfolger FCR Duisburg

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Relaxen vor dem großen Spiel: Bevor Potsdams Turbine-Kickerinnen am Sonntag als neuer Spitzenreiter zur Spitzenpartie der Bundesliga daheim gegen den Tabellenzweiten FCR Duisburg antreten (11 Uhr, Karl-Liebknecht-Stadion), traten sie gestern Nachmittag im Domstiftsgut Mötzow bei Brandenburg zum Spargel-Schälen an. „Das war mal eine nette Abwechslung“ erzählte hinterher Karolin Thomas.

Turbines Mittelfeldspielerin hatte am Donnerstagabend beim 5:1-Heimsieg über die SG Essen-Schönebeck mit dem zwischenzeitlichen 2:0 Potsdams hundertstes Tor dieser Meisterschaft geschossen (PNN berichteten), wollte diesen für ihren Verein bislang einmaligen Rekordtreffer aber nicht überbewertet wissen. „Diese Zahl spielt für mich keine so große Rolle“, erzählte sie später und blickte lieber voraus auf die Partie gegen Duisburg. „Beim 0:0 im Hinspiel hatten beide Mannschaften gute Chancen, und wenn wir am Sonntag konzentriert spielen, können wir auch gewinnen.“

Die 21-Jährige selbst hat in diesem Frühjahr einen Leistungssprung vollzogen. Als Abwehrspielerin Inken Becher ausfiel und Cheftrainer Bernd Schröder das Mittelfeld umstellte, bewies er ein glückliches Händchen: Karolin Thomas, zuvor meist gelegentlich auf der rechten Seite aufgeboten, rückte ins zentrale Mittelfeld und blühte hier sichtlich auf. „Auf dieser Position bin ich groß geworden, hier komme ich besser zurecht“, meint Thomas. Ihr Coach bescheinigt ihr ebenfalls: „Karo hat sich in letzter Zeit gut weiterentwickelt und – weil sie durchspielte – an Stabilität erreicht.“ Im März durfte die Berlinerin sogar erstmals mit der Nationalmannschaft zum Algarve-Cup, wo sie die zweite Halbzeit gegen Norwegen (1:0) mit bestritt. Indes: Schröder wäre nicht Schröder, hätte er nicht nachgeschoben: „Unsere Spielerinnen müssen auf allen Positionen spielen können.“

Potsdams Frauenfußball-Macher feilt bis zuletzt an seiner Aufstellung für das morgige Spitzenspiel, in dem Turbine mit einem Sieg einen entscheidenden Schritt zum zweiten Meistertitel nach 2004 machen könnte. „Duisburg ist aber eine offensivstarke Mannschaft, die uns alles abverlangen wird“, weiß Schröder. „Vor Nationaltorhüterin Silke Rottenbach steht eine Abwehr, die ebenso wie wir erst acht Gegentore zuließ. Und vorn ist neben Inka Grings vor allem auch Shelly Thompson zu beachten.“

FCR-Trainer Dietmar Herhaus versichert zwar, dass Grings – mit 20 Saisontoren auf Platz zwei der Torjägerliste hinter Potsdams Conny Pohlers (33) – morgen nicht spielen könne (siehe Interview). Doch auch Schröder weiß noch nicht, ob Pohlers bis morgen ihre fiebrige Erkältung so weit überwunden hat, um wieder stürmen zu können. Hinter Mittelfeldspielerin Britta Carlson (Magen-Darm-Infekt) steht ebenfalls noch ein Fragezeichen. Und abzuwarten bleibt, wie die „Torbienen“ im vierten Spiel innerhalb von nur neun Tagen den bisherigen Kräfteverschleiß kompensieren können. „Extra motivieren muss ich meine Mannschaft nicht, aber die derzeit hohe Belastung spürt man ihr schon an“, sagt Schröder. Gestern verlor seine Truppe in Mötzow zwar ein Torwandschießen gegen die Theatergruppe „Faust“, doch Karolin Thomas blieb gelassen: „Wir haben uns den Sieg für Sonntag aufgehoben. Im Spitzenspiel werden wir uns zerreißen.“

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