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Landeshauptstadt: Sparwasser war Schuld

„Litti“ zu Gast beim Sporttalk von Dirk Thiele

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Das war ein offizielles Dankeschön nach 32 Jahren: Jürgen Sparwasser hat die Bundesrepublik Deutschland zum Fußball- Weltmeister 1974 gemacht, sagte Pierre Littbarski gestern vor einigen Fußballfans in der Public Viewing Area am Brandenburger Tor. Mit seinem 1:0 im WM- Vorrundenspiel der DDR gegen die BRD hätte er dafür gesorgt, dass sich die Westdeutschen steigerten und am Ende den Titel holten. Ein Tor in der 78. Minute, das dem DDR-Regime zu Propaganda gegen den Klassenfeind verhalf sowie Sparwasser berühmt machte und noch heute durch die Talkrunden führt.

Im Jetzt sind Pierre Littbarski auf Trainerjobsuche und Sparwasser beim Aufbau einer eigenen Fußballschule in Zeestow, einem Ortsteil von Brieselang. Eröffnung der Anlage soll im kommenden Frühjahr sein, sagte der Europapokalsieger mit dem 1. FC Magdeburg gestern beim Talk mit Dirk Thiele. Ein Umzug aus dem hessischen Bad Vilbel nach Potsdam oder Berlin stehe auch zur Debatte.

Fußball stand natürlich im Mittelpunkt des Sporttalks, ebenso kurze Dialoge über Geld im Sport, die Rolle der Medien und das mögliche Abschneiden der deutschen Nationalmannschaft. Auf die Bemerkung Thieles, die deutsche Mannschaft spiele mit polnischer Unterstützung, bemerkte „Litti“ spitz: auch aus anderen Ländern sind die Spieler gekommen und kicken nun für Deutschland. „Alle Spieler aus der DDR sind technisch besser ausgebildet als wir Wessis“, fügte der Berliner aus dem Stadtteil Wilmersdorf schnell an, bevor er einen Witz bezüglich seiner Größe von Thiele zu hören bekam. Doch der Fußball-Weltmeister von 1990 saß“s gelassen und erzählte noch den von der Nationalmannschaft und warum er und Häßler nie in einem Zimmer schlafen durften. Ganz einfach, weil keiner von beiden an die Türklinke kam (beide sind kleiner als 1,70 Meter). Und dennoch waren die beiden Berliner Große im deutschen Fußball. Und Sparwasser? Das Tor 1974 und der noch heute zu spürende Ärger über Trainer Buschner, der der DDR mit dem Taktikwechsel und der anschließend defensiveren Aufstellung in der Zwischenrunde der Fußball-WM geschadet habe. Sonst wäre er womöglich auch mit WM-Meriten ausgestattet, denn die Mannschaft aus den 1970er Jahren zählte zum Besten, was der DDR-Fußball hervor gebracht hatte. Nur wenige Potsdamer erinnerten sich gestern an diese Zeiten, weder bei der Autogrammstunde im Stern- Center noch beim Talk am Brandenburger Tor. Einen Tipp für die WM gab“s nicht, Litti ist sich jedoch sicher, dass die Deutschen bis ins Halbfinale kommen, während Sparwasser die Mannschaft für überschätzt hält. jab

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