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Landeshauptstadt: Sparzwänge für Spielplätze

Marode Spielgeräte werden abgebaut statt ersetzt / Neuer Sand kostet 12 800 Euro

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Marode Spielgeräte werden abgebaut statt ersetzt / Neuer Sand kostet 12 800 Euro Von Hella Dittfeld Auf 116 Spielplätzen können sich Potsdamer Kinder vergnügen. Doch während mit der Eingemeindung der sieben neuen Ortsteile mehr Spielplätze dazu gekommen sind, wird das Geld für sie immer knapper. Standen in den vergangenen Jahren rund 66 500 Euro zu Verfügung, und das allein für die Stadt Potsdam, so weist der Haushaltsansatz 2004 nur noch 50800 Euro aus. Allein 12 800 Euro davon müssten, so die Bereichsleiterin Grünflächen Antje Solmsdorf, für neuen Spielsand ausgegeben werden. Wegen der knappen Mittel sah sich Solmsdorf vor Frühlings- und damit auch Spiel- und Kletterbeginn genötigt, statt aufwändiger Reparaturen den Abbau von drei Spielgeräten anzuordnen. Dieser Sicherheitsmaßnahme ist unter anderem eine Seilbahn auf dem Spielplatz Altes Rad zum Opfer gefallen. Die Holzbalken sind über die Jahre verwittert und morsch geworden. Sie werden ersatzlos entfernt. 2500 Euro wird der Abbau von insgesamt drei kaputten Geräten kosten. Vor allem Holzspielgeräte machten große Probleme, so Solmsdorf, reparaturbedürftig seien aber alle Spielplätze, vor allem was die Zäune und die Wege betrifft. „Wir bemühen uns natürlich“, sagte die Grünflächenchefin auf PNN-Nachfrage, „die Spielplätze in Schuss zu halten und so viel wie möglich auch mit den wenigen Mitteln zu reparieren. Doch wenn wir alle Plätze wirklich auf Vordermann bringen wollten, müsste an den bewilligten Betrag eine Null angehängt werden.“ Erschwerend kommt hinzu, dass ihr im Moment bei vorläufiger Haushaltsführung nur 50 Prozent der geplanten Mittel zu Verfügung stehen. Die Zeit drängt jedoch. Mit den ersten wärmenden Sonnenstrahlen wird es die Kinder hinaus ins Freie und auf die Spielplätze ziehen. Die Sicherheit wolle man überall gewährleisten, versicherte Solmsdorf. Es gebe regelmäßige Begehungen, einmal bei kleineren Schäden nach dem Feuerwehrprinzip, aber auch größere, umfassende TÜV-Abnahmen nach vorgeschriebenem Sicherheitsstandard. Im vergangenen Jahr sei es möglich gewesen, über Mittel aus dem Vermögenshaushalt neue Spielgeräte anzuschaffen. Wie es damit in diesem Jahr aussehe, konnte Solmsdorf, die für alle Potsdamer Spielplätze zuständig ist, noch nicht sagen. Einen Sonderstatus unter den Kindertreffs nimmt zweifellos die Freundschaftsinsel ein, deren stark frequentierter Spielplatz vor allem durch seine Wasserspeier die Kinder aus nah und fern anzieht. Falsch projektiert und dem ständigen Gematsche mit nassem Sand offenbar nicht gewachsen, ist die gesamte Wasserachse jedoch ausgefallen. Sie soll allerdings nicht kampflos aufgegeben werden. Man werde erst einmal einen Kostenvoranschlag machen lassen, sicherte die Grünflächenchefin zu. Die als Schläuche verlegten Wasserzuleitungen müssten durch Rohre ersetzt werden. Auch die Weidengänge sind dringend reparaturbedürftig. Da ist es zumindest ein Lichtblick, dass der neu projektierte Ur-Wald-Stadt-Spielplatz im Kiefernring auf gutem Wege ist. Die dafür bewilligten Mittel stehen fest und die Bauarbeiten gehen entsprechend der Witterung gut voran. Der Spielbereich für die kleineren Kinder ist so gut wie fertig, für die Größeren würden die Spielgeräte noch komplettiert und der Ballspielplatz mit einem Ballfangzaun gesichert. Ehrgeiziges Ziel ist es, den Spielplatz zum Festakt „25 Jahre Waldstadt II“ am 15. Mai einzuweihen. Sollte noch einmal Frost einsetzen, können die Kinder ihr Urwaldparadies spätestens im Juni erobern.

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