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Landeshauptstadt: Spaßbad ursprünglich Museumsbau? FDP: Brauhausberg als Badstandort ungeeignet

Innenstadt - Die Anzeichen für ein Niemeyer-Bad an einem anderen Standort als dem Brauhausberg verdichten sich, sagte Architekt Prof. Holger Kühnel am Montag auf einem politischen Abend der FDP.

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Innenstadt - Die Anzeichen für ein Niemeyer-Bad an einem anderen Standort als dem Brauhausberg verdichten sich, sagte Architekt Prof. Holger Kühnel am Montag auf einem politischen Abend der FDP. Er habe Stadtwerke-Geschäftsführer Peter Paffhausen unlängst vorgeschlagen, den Standort Nuthe-Park nahe dem Hauptbahnhof für die Niemeyer-Planung genauer zu prüfen, da der Brauhausberg für ein Badstandort ungeeignet sei. Dass sich dieser Standort am Wasser vis-à-vis der Freundschaftsinsel bei der momentanen Prüfung als Favorit der Varianten herauskristallisieren würde, sieht Oberbürgermeister Jann Jakobs nicht. Er sagte gestern auf Anfrage, eine solche Favoritenrolle zwischen den potenziellen Standorten Brauhausberg, Speicherstadt Nord und Nuthe-Wiesen sei ihm nicht bekannt.

Laut Prof. Holger Kühnel weise der Standort am Wasser gute Eigenschaften für ein Bad auf. Im Gegensatz zum Brauhausberg mit seiner Nordlage gebe es dort viel Sonne sowie Havelufernähe. Zudem sei das Grundstück auf der kleinen Halbinsel zwischen Havel und Nuthe komplett in städtischem Besitz.

Der Potsdamer Architekt erhob am Montag auf der öffentlichen Veranstaltung den Vorwurf, Komponenten des vom brasilianischen Stararchitekten Oscar Niemeyer entworfenen Baukörpers für das Potsdamer Bad seien ursprünglich als Museumsbau für Brasilien entworfen worden. Dies würde aus einem kürzlich in Brasilien veröffentlichten Buch Niemeyers hervorgehen, so Kühnel. Damit wäre die Begründung für die freihändige Vergabe des Auftrages an Niemeyer hinfällig, sagte ein FDP-Mitglied. Die Stadt hatte sie damit begründet, dass nur Niemeyer die einzigartige architektonische und künstlerische Ausrichtung des Bades auf die Potsdamer Kulturlandschaft schaffen könne. Die Liberalen erneuerten ihre Forderung, die Planungen am Brauhausberg zu beenden und ein Bad im Kostenrahmen von 20 Millionen Euro zu planen. Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns (CDU) gab dem Niemeyer-Entwurf zuletzt kaum Chancen. Gestern hieß es aus dem Wirtschaftsministerium, der Förderantrag der Stadt liege noch bei der Investitionsbank des Landes (ILB) und sei weiterhin gültig. Die Stadt nehme derzeit ihr Recht wahr, Veränderungen daran vorzunehmen.

Heute im Hauptausschuss wollen Jakobs und Paffhausen nach PNN-Informationen wegen der Statikuntersuchungen an der Schwimmhalle eine weitere Verzögerung der Planungen bekannt geben.jab

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