ATLAS: Späte Kritik
Auch wenn es immer bedauerlich ist, wenn historische Bausubstanz nicht erhalten werden kann: Der Laie wird nach dem Wiederaufbau der historischen Mühlenspeicher im mittleren Teil der Soeicherstadt den Unterschied äußerlich gar nicht merken. Weitaus beunruhigender ist der Streit zwischen den Denkmalbehörden von Stadt und Land, den die Kulturministerin Sabine Kunst (parteilos) jetzt entschieden hat.
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Auch wenn es immer bedauerlich ist, wenn historische Bausubstanz nicht erhalten werden kann: Der Laie wird nach dem Wiederaufbau der historischen Mühlenspeicher im mittleren Teil der Soeicherstadt den Unterschied äußerlich gar nicht merken. Weitaus beunruhigender ist der Streit zwischen den Denkmalbehörden von Stadt und Land, den die Kulturministerin Sabine Kunst (parteilos) jetzt entschieden hat. Lässt sie in ihrem Entscheid doch mehr als nur durchblicken, dass die Denkmalhüter bei dem Bauprojekt des Berliner Investors Klaus Groth von vornherein einiges versäumt haben. Die Kritik an den Baumassen war nie ganz abgerissen, auch wenn letztlich selbst der Gestaltungsrat seinen Frieden damit gemacht hat. Doch indirekt übt nun die Ministerin Kritik: Die Höhe der Fünfgeschosser am neuen Persiusplatz beeinträchtigt nach ihrer Meinung die Wirkung des benachbarten, denkmalgeschützten Persiusspeichers schwer. So schwer, dass auch die Reduzierung eines Baukörpers um ein Geschoss – wie vom Landesdenkmalamt gefordert – optisch nichts mehr retten würde. Für die mittlere Speicherstadt sind die Messen gesungen, die Baugenehmigung ist erteilt. Doch bei der nördlichen Speicherstadt, dem Teil, der bis zur Langen Brücke reicht, hat die Stadt noch Einfluss. Der Bebauungsplan ist noch nicht in Kraft. Hier muss dringend darauf geachtet werden, dass das exponierte Areal am Wasser nicht zubetoniert wird.
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