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Wasser marsch von oben  statt aus Schläuchen. Im strömenden Regen wurde gestern Richtfest für das neue Gerätehaus für die Freiwillige Feuerwehr in Neu Fahrland gefeiert. Im 1,4 Millionen Euro teuren Neubau wird ab Oktober auch das Ortsteilzentrum Platz finden.

© Manfred Thomas

Von Kay Grimmer: Späte Lorbeeren für die Eingemeindung

Richtfest für Feuerwehrhaus in Neu Fahrland – der Bau wird mit der einstigen Beitrittsprämie finanziert

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Neu Fahrland - Es sind späte Lorbeeren für die 2003 vollzogene freiwillige Eingemeindung Neu Fahrlands nach Potsdam: Seit gestern ist der Rohbau, in den im Oktober die Freiwillige Feuerwehr des Ortes, der Rettungsdienst und das neue Ortsteilzentrum ziehen sollen, offiziell fertiggestellt. Das Gebäude, bei dem am Freitag im strömenden Regen Richtfest gefeiert wurde, konnte vor allem dank einer Beitrittsprämie gebaut werden. Den finanziellen Zuschuss aus dem Landeshaushalt erhielten alle Orte, die sich bei der brandenburgischen Gemeindegebietsreform Anfang des Jahrtausends freiwillig in größere Ortschaften integrieren ließen.

Im Auftrag des Kommunalen Immobilienservices (KIS) entsteht in Neu Fahrland nun das Haus mit Dreifachnutzung. Insgesamt 1,4 Millionen Euro werden investiert, allerdings nicht allein durch den KIS, der 500 000 Euro beisteuert. Der Fachbereich Feuerwehr der Stadtverwaltung gibt 340 000 Euro, der größte Betrag kommt vom Ortsbeirat mit 523 000 Euro – eben die Beitrittsprämie. Neben vier Fahrzeugstellplätzen für Rettungsdienst und Feuerwehr beherbergt der eingeschossige Flachbau Verwaltungs- und Sanitärräume. Im hinteren Bereich des Gebäudes ist – abgetrennt von der Feuerwehr – das neue Ortsteilzentrum mit Saal und Räumen für den Ortsbeirat geplant. „Damit wird vor allem die benachbarte Kita entlastet, die bislang für Ortsbeiratssitzungen und anderen Veranstaltungen ihre Räume zur Verfügung gestellt hatte“, so KIS-Chef Bernd Richter. Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) bezeichnete den Neubau als dreifachen Gewinn für den Ortsteil.

Für die Freiwillige Feuerwehr endet mit dem geplanten Umzug im Oktober ein jahrelanges Provisorium. Neben einer kleinen Garage campierte die 33 Kameraden starke Freiwilligenwehr – 15 davon in der aktiven Brandbekämpfung – in einem Container. Was aus dem alten Standort werden soll, ist noch nicht geklärt, sagte Neu Fahrlands Wehrführer Tino Geißler. Potsdams Feuerwehrchef Wolfgang Hülsebeck berichtete unterdessen, dass es ähnliche Raumprobleme bei den Freiwilligen Wehren in Marquardt und Satzkorn gebe. Auch dort würde Platz für Versammlungen fehlen, müsste die Fahrzeughalle für Schulungen genutzt werden. „Wir sind in Verhandlungen mit dem KIS über Neubauten“, so Hülsebeck, der aber noch keine konkreten Baupläne nennen konnte.

CDU-Oberbürgermeisterkandidatin Barbara Richstein, ebenfalls beim Richtfest anwesend, bedauerte indes, dass das Haus trotz „hervorragender Eignung“ nicht mit regenerativen Energieelementen ausgestattet sei. „Auf dem Flachdach könnten sehr gut Sonnenkollektoren angebracht werden. Eine Installation während das Gebäude errichtet wird ist wesentlich billiger und einfacher als ein nachträglicher Einbau“, kritisierte die Christdemokratin fehlendes Interesse an erneuerbaren Energien in der Verwaltung.

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