Landeshauptstadt: Spatensoldaten dringend gesucht
In Potsdam soll im September ein Kongress ehemaliger DDR-Bausoldaten stattfinden
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In Potsdam soll im September ein Kongress ehemaliger DDR-Bausoldaten stattfinden Auf ihren Schulterstücken und Kragenspiegeln waren Spaten angebracht. Ihre Wehrpflicht absolvierten sie ohne Ausbildung an der Waffe. Sie waren im Ostblock eine einmalige Erscheinung: die Bausoldaten in der Nationalen Volksarmee der DDR. Mit der im Gesetzblatt der DDR am 16. September 1964 veröffentlichten „Anordnung über die Aufstellung von Baueinheiten im Bereich des Ministeriums für Nationale Verteidigung“ hatte die Friedensbewegung in der DDR, gekennzeichnet vor allem durch die von den Kirchen getragene Aktion „Schwerter zu Pflugscharen“, einen Teilerfolg in ihren Bemühungen um einen zivilen Wehrersatzdienst errungen. Künftig konnten Verweigerer des Waffendienstes in Baueinheiten Dienst tun, obwohl auch dies nicht ohne Konflikte ausging, wenn die „Spatensoldaten“ beispielsweise zum Bau militärischer Objekte wie Bunker eingesetzt wurden. Etwa 20 000 Waffendienstverweigerer hat es in der DDR gegeben. An ihre Zivilcourage zu erinnern, ihr Ringen um einen echten Zivildienst zu würdigen, Erfahrungen auszutauschen und für die Gegenwart fruchtbar zu machen, ist das Ziel eines Kongresses ehemaliger Bausoldaten, der vom 3. bis zum 5. September 2004 in Potsdam stattfinden soll. Bis zu 200 Teilnehmer werden erwartet. Die Veranstalter, eine Arbeitsgruppe der Robert-Havemann-Gesellschaft, rufen alle ehemaligen Bausoldaten auf, sich zu melden.Lutz Borgmann Wolfgang Stadthaus, Tel.: (030 ) 675 99 78, E-Mail: familie.stadthaus@web.de.
Lutz Borgmann
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